Bestechung
21.06.2005, 10:33 Uhr
HP verklagt zwei ehemalige Mitarbeiter
Zwei ehemalige Mitarbeiter von Hewlett-Packard (HP) Schweiz haben gegenüber ihrem ehemaligen Arbeitgeber zugegeben, zwischen Anfang 2003 und Mitte 2004 Gelder und andere bevorteilende Zuwendungen von einem ehemaligen Verkaufsleiter der Actebis entgegengenommen zu haben.
HP hat sich gemäss einer vorliegenden Pressemitteilung entschlossen, gegen die beiden Ex-Mitarbeiter, namentlich Willy Stutz und Rudi Dähler, sowie Drittbeteiligte rechtliche Schritte einzuleiten. Von Seiten HP wurden die Namen der Mitarbeiter weder dementiert noch bestätigt. Das Bestechungsverdikt trat im Laufe einer Strafuntersuchung zu Tage, die ein grosser Distributor, namentlich Actebis, gegen einen ehemaligen Verkaufsleiter Armin Müller eingeleitet hatte. Im Rahmen dieser Untersuchung hatte Müller zugegeben, dass er den HP-Angestellten Stutz und Dähler die entsprechenden Vergünstigungen zukommen liess.
Aufgrund der anschliessenden internen Untersuchung hatte sich HP Schweiz bereits Ende März von den beiden Mitarbeitern im gegenseitigen Einvernehmen getrennt. Im Laufe der Untersuchung war Stutz und Dähler mangelnde Pflichterfüllung, beziehungsweise Verletzung von internen Geschäftsprozessen und Kontrollprozessen "nachgewiesen worden", wie es in der vorliegenden HP-Mitteilung heisst. Allerdings hätte zu diesem Zeitpunkt nichts auf die Entgegennahme von Vorteilen hingedeutet, ansonsten seien rechtliche Schritte von Seiten HPs bereits zu einem früheren Zeitpunkt eingeleitet worden. Der Schadensumfang für HP ist Gegenstand der laufenden Untersuchung.
Pikantes Detail: Der ehemalige Actebis-Verkaufsleiter Armin Müller soll bereits wieder im Geschäft sein, unter anderem mit HP-Produkten, wie es in gut unterrichteten Kreisen heisst.
Volker Richert, David Witassek