USA erheben Anklage gegen Huawei
Diebstahl rund um Handy-Roboter
Bei den anderen zehn Anklagepunkten wegen des Diebstahls von Industriegeheimnissen geht es um einen Roboter des Konzerns T-Mobile zum Testen von Smartphones. Huawei-Ingenieure sollen Fotos des «Tappy» genannten Roboters gemacht, ihn vermessen und sogar ein Teil «gestohlen» haben, wie Whitaker sagte.
«Beide Teile der Anklage zeigen Huaweis schamloses und hartnäckiges Vorgehen, um US-Unternehmen und Finanzinstitutionen auszunutzen und den freien und fairen Welthandel zu bedrohen», sagte der Direktor der US-Bundespolizei FBI, Christopher Wray.
Der chinesische Konzern, einer der weltweit grössten Telekommunikationsausrüster, steht seit längerem in der Kritik. Die USA und andere Länder werfen Huawei eine zu grosse Nähe zu den chinesischen Behörden vor und sehen den Konzern als Gefahr für ihre Cybersicherheit.
US-Justizminister Whitaker betonte aber am Montag, in der Anklage weise nichts auf eine Verwicklung der chinesischen Regierung in die Fälle hin. China müsse aber dafür sorgen, dass sich seine Bürger und Unternehmen an das Gesetz hielten.
Huawei äussert sich «enttäuscht»
Peking zeigte sich nach der Anklageerhebung empört. Ein Sprecher des chinesischen Aussenministeriums sprach am Dienstag von «politischen Motivationen und politischen Manipulationen» hinter den Vorwürfen. Die USA würden bereits seit einiger Zeit gegen bestimmte chinesische Unternehmen vorgehen und diese «diskreditieren», um deren «legitime und legale Aktivitäten abzuwürgen».
Huawei selbst wies die Vorwürfe des US-Justizministeriums zurück und äusserte sich «enttäuscht» über die Anklage. Weder der Konzern, noch seine Tochterunternehmen hätten gegen US-Recht verstossen. Auch sei dem Konzern nichts über ein Fehlverhalten seiner Finanzdirektorin Meng bekannt.