26.01.2006, 18:11 Uhr

Suche «made in Svizzerland» für Bayern

Mit ihrer patriotisch getauften Suchmaschine Svizzer hat die Churer G10 Software auch im Ausland Fuss fassen können und sucht nun für die Kassenärztliche Vereinigung Bayern.
G10-Boss Alexander Rossner platziert die Suchmaschine Svizzer im Segment für Mittelstandsunternehmen.
Der Markt für Enterprise-Suchlösungen ist hart umkämpft und wird vor allem durch grosse Anbieter wie Autonomy oder Fastsearch dominiert. Mit der Churer G10 Software hat sich jedoch auch ein zwölf Mann starkes Schweizer Unternehmen einen Namen machen können. Die Entwicklung der Desktop-Suche «Svizzer» war 2005 zunächst aus schlichtem Eigennutz erfolgt, weil das frisch gegründete Unternehmen in Daten fast erstickte.
Heute ist die Desktop-Search-engine das Vorzeigeprodukt der Bündner Softwareschmiede und hat nach einem Jahr Präsenz den Sprung über die Landesgrenze geschafft. «Deutschland ist mittlerweile unser Hauptmarkt geworden», kommentiert G10-CEO Alexander Rossner. Mit ihrer Suchapplikation konzentrieren sich die Bündner auf den Markt für Mittelstandsunternehmen. «Unsere Engine vereint Desktop- und Serversuche und ist der Konkurrenz in unserer Grössenordnung damit etwas voraus», beschreibt Rossner den Unterschied zu anderen Anbietern.
Die Kassenärztliche Vereinigung Bayern (KVB) ist die grösste von 17 entsprechenden Institutionen in Deutschland. Sie betreut mit ihren rund 1800 Mitarbeitern an sieben Stand-orten gut 22000 Ärzte für 12 Millionen Einwohner. Die KVB verfügt über ein dezentrales Netzwerk aus Windows- und Exchange-Servern mit über 2000 PC-Arbeitsplätzen.
Das Volumen der reinen File-Daten der KVB beläuft sich auf rund 2,4 Terabyte. Zusätzlich existieren 1800 Exchange-Postfächer und diverse Exchange-Ordner. «Wir müssen allen Mitarbeitern einen Überblick über diese enorme Daten- und Informationsmenge ermöglichen, wobei uns eine schnelle sowie effiziente Suche als der beste Weg erschien», resümiert Manfred Klunk, IT-Geschäftsführer der KVB. Problematisch bei
der Umsetzung war dabei die -uneinheitliche Datenablage. «Wir sind historisch gewachsen und können die vergangenen Methoden bei der Speicherung von Dokumenten nicht rückgängig machen.»
Mit der Implementation einer unternehmensweiten Suchmaschine wollte man bei der KVB lernen, mit dieser Datenmenge nicht nur zu leben, sondern damit effektiv und ressourcenschonend umzugehen. «Da wir mit sensiblen Datenbeständen arbeiten, war es uns wichtig, eine Enterprise-Suche zu finden, die sich auch an unsere strengen Sicherheitsrichtlinien hält», so Klunk. Tatsächlich zeigt sich der IT-Geschäftsführer mit der Funktionsweise der Schweizer Suchmaschine zufrieden: «Jeder Mitarbeiter findet nun die relevanten Informationen in unserem Netzwerk, egal wo sie gespeichert sind. Aufgrund der flexiblen Vermaschung der Indexserver können wir auf einen stets aktuellen Masterindex zurückgreifen.»
Man habe bewusst keine komplizierten Suchverfahren einsetzen wollen, sondern eine einfach zu installierende und zu unterhaltende Applikation für alle anfallenden Aufgaben gesucht. Dank der Bündner Search-engine habe die KVB die Ansprüche bezüglich Desktop- und Enterprise-Suche passend umsetzen können. «Nach einer Implementationszeit von einigen Tagen konnten wir den Svizzer Enterprise Server produktiv einsetzen.» Laut Klunk ist die KVB von der erworbenen Applikation so weit überzeugt, dass nun erste Überlegungen angestellt werden, künftige weitere Suchquellen anzubinden.



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