26.01.2006, 18:17 Uhr
Sparsame Orientierungshilfen
Die Tessiner Nemerix will mit überarbeiteten stromsparenden GPS-Chips den Markt für tragbare GPS-Geräte aufmischen.
Vincent Mouret, Chef der Tessiner Nemerix, hofft, dass seine stromsparenden GPS-Chipsets bald in zahlreichen Orientierungshilfen und Spezialhandys werkeln
Heutige GPS-Empfänger (Globales Positionierungssystem) sind zwar schon klein und handlich. Sie brauchen jedoch meist noch so viel Strom, dass deren Batterien schnell schlapp machen. Das soll sich nun mit Hilfe des im Tessiner Manno beheimateten Jungunternehmens Nemerix ändern. Es hat gerade die jüngste Generation besonders stromsparender GPS-Chips gezeigt. Firmenchef Vincent Mouret berichtet gegenüber Computerworld von Tests mit zwei baugleichen GPS-Empfängern. Der eine, der mit einem Chipset des schärfsten Konkurrenten, der US-Firma Sirf, bestückt war, konnte 15 bis 20 Stunden betrieben werden. Der andere mit der hauseigenen GPS-Technik konnte bis zu 60 Stunden die eigene Position bestimmen.
Der Trick der Tessiner, um den Stromverbrauch der Chips auf 25 Milliwatt zu senken, besteht zum einen darin, eine Arbeitsteilung zwischen jenen Teilen des Halbleiters einzuführen, die für den Empfang der Signale zuständig sind, und jenen, die den von den GPS-Satelliten gesendeten Signalen nur folgen. Da Letzteres weniger Energie braucht, kommt das Gerät mit weniger Strom aus. Daneben habe man eine Reihe von Ingenieuren angestellt,
die beim Chipdesign vor allem den Strom-verbrauch im Auge haben, sagt Mouret.
Der Trick der Tessiner, um den Stromverbrauch der Chips auf 25 Milliwatt zu senken, besteht zum einen darin, eine Arbeitsteilung zwischen jenen Teilen des Halbleiters einzuführen, die für den Empfang der Signale zuständig sind, und jenen, die den von den GPS-Satelliten gesendeten Signalen nur folgen. Da Letzteres weniger Energie braucht, kommt das Gerät mit weniger Strom aus. Daneben habe man eine Reihe von Ingenieuren angestellt,
die beim Chipdesign vor allem den Strom-verbrauch im Auge haben, sagt Mouret.
Sparsame Orientierungshilfen
Doch nicht nur sparsam sollen die GPS--Chips aus dem Tessin sein. Eine weitere Halbleiterreihe, die sich des sogenannten Assisted GPS (A-GPS) bedient, soll auch in Häusern funktionieren. Eigentlich lassen sich die Signale der GPS-Satelliten nur im Freien empfangen. Mit Hilfe von Informationen des Handynetzes etwa kann dem GPS-Empfänger aber auch im Innern auf die Sprünge geholfen werden. «Zudem ver-suchen wir mit speziellen Algorithmen die Signale, die durch Wände abgelenkt werden, für die weitere Verarbeitung gerade zu biegen», meint der Nemerix-Chef.
Besonders für seine A-GPS-Chips sieht Mouret ein weites Anwendungsfeld. In ein Handy eingebaut könnte Mobilfunk mit Lokalisierungsdienstleistungen wie einem Restaurantführer realisiert werden. Aber auch für reguläre GPS-Chips sieht er ideale Marktchancen: «Diese Geräte haben eine kritische Masse erreicht», meint er. Davon sind auch Risikokapitalfirmen überzeugt und haben den Tessinern eine weitere Finanzierungsrunde in Höhe von 25 Millionen Euro gewährt.
Besonders für seine A-GPS-Chips sieht Mouret ein weites Anwendungsfeld. In ein Handy eingebaut könnte Mobilfunk mit Lokalisierungsdienstleistungen wie einem Restaurantführer realisiert werden. Aber auch für reguläre GPS-Chips sieht er ideale Marktchancen: «Diese Geräte haben eine kritische Masse erreicht», meint er. Davon sind auch Risikokapitalfirmen überzeugt und haben den Tessinern eine weitere Finanzierungsrunde in Höhe von 25 Millionen Euro gewährt.