21.05.2007, 13:59 Uhr
Outsourcing macht sich im Telekom-Markt breit
Laut der Markforscherin Pierre Audoin Consultants (PAC) hat sich der Telekom-Sektor im Vergleich zu anderen Branchen in den vergangenen Jahren am stärksten verändert.
Vor allem neue Techniken, die frische Services und Marktmodelle mit sich gezogen haben, sollen für den Wandel verantwortlich sein. Dabei spielt das Outsourcing eine entscheidende Rolle. Vor allem Mobilfunk-Anbieter folgen dem Trend und lagern fast alles an Dienstleister aus. So können sie sich auf die eigene Marke konzentrieren. Nach Einschätzung von PAC-Analysten macht es E-Plus allen anderen vor: In einem 120-Millionen-Euro Deal lagerte das Unternehmen 2004 seine komplette IT an Atos Origin aus. Ein solch konsequentes Komplett-Outsourcing war für die europäische Telekom-Branche neu. E-Plus ging sogar noch einen grossen Schritt weiter und lagerte Anfang März 2007 ihr Mobilfunknetz an Alcatel-Lucent aus, um sich nur noch auf die Vermarktung seiner Marken zu konzentrieren.Damit hat der westeuropäische Makro gemäss PAC im Telekom-Bereich die Hürde von infrastrukturlastigen Verträgen hin zum Outsourcing von Anwendungen und Geschäftsprozessen genommen.
Durch die Outsourcing-Bereitschaft grosser Telekom-Unternehmen wird ein riesiges Dienstleistungs-Potenzial frei.Der reifere Infrastruktur-Outsourcing-Markt hingegen stagniert langsam. Insgesamt erwartet PAC, dass der westeuropäische Telekom-Sektor in den nächsten Jahren mit am meisten in Outsourcing investieren wird. Dies gilt nicht nur für Mobilfunkanbieter, sondern auch für Festnetzbetreiber. Jedoch wird sich auch in dieser Branche der Preisdruck, unter dem Outsourcer derzeit allgemein leiden, bemerkbar machen. Alles in allem rechnet PAC für die Jahre 2006 bis 2010 mit einem Wachstum von durchschnittlich 11 Prozent im Telekom-Markt.