21.07.2017, 09:45 Uhr
Dübendorfer Abstimmung mit Auswirkungen auf den Innovationspark
Widerstand gegen den geplanten Innovationspark: In Dübendorf ist das Behördenreferendum gegen die Umzonung des Flugplatzrandes zustande gekommen. Sind die Stimmberechtigten gleicher Meinung wie die Park-Gegner, können private Unternehmen nicht in die alten Gebäude einziehen.
Robotik, Mobilität, Raumfahrt, neuartige Fabrikationsverfahren, entwickelt von Privaten zusammen mit ETH und Universität Zürich: Aus dem Militärflugplatz Dübendorf soll mit dem Innovationspark ein wichtiger Entwicklungsstandort werden. Damit die alten Hangars inklusive der alten Bürogebäude umgebaut und zum Forschungsstandort werden können, ist allerdings eine Umzonung des Flugplatzrandes nötig. Aus der öffentlichen Zone muss eine Industriezone werden. Dieser Änderung hat der Dübendorfer Gemeinderat eigentlich bereits zugestimmt. 14 Gemeinderäte, unter Führung der SVP, reichten jedoch das Behördenreferendum gegen diese Umzonung ein, wie BDP-Stadtpräsident Lothar Zjörien am Donnerstag auf Anfrage der sda sagte. Das Referendum sei offiziell zustande gekommen. Die Dübendorfer Stimmberechtigten müssten deshalb über die Umzonung abstimmen. Das Forum Flugplatz Dübendorf, welches das Grossprojekt verhindern will, begrüsst das Referendum und deshalb auch die Abstimmung. Diese Umzonung sei der erste Schritt für einen gigantischen Innovationspark, teilte das Forum mit. Dieses «Denkmal für einzelne Exekutivpolitiker» müsse verhindert werden.
Einschränkungen bei der Nutzung
Verhindert wird mit einem Nein zur Umzonung allerdings gar nichts: «Der Innovationspark wird dadurch nicht gestoppt», stellte Zjörien klar. Es gehe nur um gewisse Einschränkungen bei der Nutzung. Wird der Flughafenrand mit den Hangar-Gebäuden und Büros nicht zur Industriezone, dürften dort nur Firmen mit öffentlicher Beteiligung einziehen, also konkret nur solche, bei denen etwa die ETH oder die Universität mitmachen. Keinen Platz gäbe es hingegen für private Unternehmen, also Start-ups, die nicht mehr mit einer Hochschule zusammenarbeiten. Die alten Gebäude stünden also nicht allen offen. Gemäss Zjörien findet die Abstimmung voraussichtlich am 26. November statt. Am gleichen Tag stimmen die Anrainergemeinden Dübendorf, Volketswil und Wangen-Brüttisellen zudem darüber ab, ob sie eine Aktiengesellschaft gründen und den Flugplatz selber betreiben wollen. Eine gemeinsame Aktiengesellschaft heisst allerdings noch nicht, dass die Gemeinden den Flugplatz auch wirklich betreiben könnten. Dazu müsste der Bund noch sein Einverständnis geben. 2014 beschloss der Bund, dass auf dem Areal des Militärflugplatzes – neben dem Innovationspark – auch noch Militär- und Zivilaviatik Platz finden sollen. Die drei Gemeinden stören sich vor allem an der Geschäftsfliegerei und wollen die Nutzung deshalb selber bestimmen.