Test
26.08.2009, 09:03 Uhr
Drei "Google-Killer" im Vergleich
Im Computerworld-Test müssen drei Suchmaschinen gegen den Platzhirsch Google antreten: Microsofts Bing, der Schweizer Newcomer Hulbee und Wolfram Alpha. Wer hat das Zeug, Google das Wasser reichen?
Microsoft hat seine Windows-Live-Suche beerdigt und stattdessen den neuen Webspürhund Bing lanciert. Auch WolframAlpha und die Schweizer Suche Hulbee wollen Google an den Kragen. Computerworld.ch hat getestet, ob eine davon wirklich besser als der Marktführer ist.
Gefüttert wurden die vier Suchmaschinen mit verbreiteten Anfragen wie "London Hotel" und "Wer erfand die Glühbirne?". Darüber hinaus haben wir geprüft, ob die Dienste mit Einschränkungen wie +, -, «Such Begriff», filetype: und site: umgehen können. Gesucht haben wir immer ohne Einschränkung der Sprache oder des Landes.
Bing
Microsofts Bing ist übersichtlich und lenkt den Nutzer nicht mit Schnickschnack ab. Die Suche lässt sich entweder nach deutschsprachigen Ergebnissen oder Seiten aus der Schweiz filtern. Ausserdem durchkämmt sie das Web auf Wunsch nach Bildern oder News.
In unseren Tests lieferte die Suchmaschine jeweils die zweitmeiste Anzahl Resultate. Bei der Suche nach Londoner Hotels war die Hälfte der ersten zehn Ergebnisse in englischer Sprache. Daneben fanden sich lediglich zwei Schweizer Portale zum Buchen von Hotels. Den Erfinder der Glühbirne listete Bing innerhalb der ersten zwei Suchresultate auf. Den Chef der Europäischen Zentralbank auch. Positiv ist uns die Bildersuche aufgefallen, die im Test am meisten überzeugte.
Der Platzhirsch lieferte mit Abstand die zahlreichsten Ergebnisse - und am meisten Werbung. Die Resultate sind nützlich: Vor allem die Suche nach Hotels wird durch Einblenden von Stadtkarte und Telefonnummern deutlich aufgewertet.
Auch die Suche nach dem Erfinder der Glühbirne war erfolgreich: Google lieferte als einziger Testkandidat den passenden Wikipedia-Artikel. In der erweiterten Suche lassen sich zudem zahlreiche Feineinstellungen vornehmen.
Hulbee
Der Schweizer Dienst Hulbee fand drei- bis sechsmal weniger Resultate als die Konkurrenz. Die Suche nach Hotels in London gelang aber am besten: Sieben von zehn Ergebnissen verweisen auf Schweizer Webseiten mit Buchungsmöglichkeit.
Das Besondere: Hulbee blendet zusätzlich zu den Resultaten eine Wolke mit passenden Begriffen ein. Dort fand sich im Test auch die Antwort auf die Frage «Wer erfand die Glühbirne?».
Bei der Suche nach dem Chef der Europäischen Zentralbank schnitt Hulbee ebenfalls am besten ab. Hier verwies die Suchmaschine mit dem ersten Link auf Wikipedia.
Negativ: Ein Filter für Dokumente wie PDF- oder DOC-Dateien gibt es nicht. Auch eine Bildersuche fehlt bei Hulbee.
Wolfram Alpha
Die Suchmaschine des amerikanischen Wissenschaftlers Stephen Wolfram fiel in unserem Test komplett durch und konnte weder mit Suchbegriffen noch mit Fragen etwas anfangen; obwohl der Dienst auf Letzteres spezialisiert sein soll. Nur mit einzelnen Wörtern wie etwa dem Stadtnamen London lieferte Wolframalpha.com nützliche Informationen wie die Einwohnerzahl, das aktuelle Wetter und die Lokalzeit. Eine Bildersuche sowie Filter für News oder Dokumente sind nicht vorhanden.
Fazit
Marktführer Google liefert nach wie vor die meisten Ergebnisse. Aber mit der Schweizer Websuche Hulbee hat der Platzhirsch ernst zu nehmende Konkurrenz erhalten. Sie lieferte in zwei von drei Tests das beste Ergebnis und trumpfte vor allem bei lokalen Resultaten auf.
Ein kleiner Wermutstropfen: Dem Schweizer Dienst fehlt sowohl eine erweiterte Suche fürs Finden von Dokumenten als auch eine Bildersuche. Letztere ist bei Microsofts Bing am besten. Noch nicht empfehlen kann man derzeit WolframAlpha.
Ein kleiner Wermutstropfen: Dem Schweizer Dienst fehlt sowohl eine erweiterte Suche fürs Finden von Dokumenten als auch eine Bildersuche. Letztere ist bei Microsofts Bing am besten. Noch nicht empfehlen kann man derzeit WolframAlpha.