19.11.2008, 09:32 Uhr
CA steigt ins SaaS-Business ein
Computer Associates will nun auch Software as a Service (SaaS) anbieten. Mit drei Web-Diensten für das "IT-Management over the Cloud" wendet sich CA auch an den europäischen Markt.
Auf seiner Hausmesse CA World, die zur Zeit in Las Vegas, stattfindet, hat der IT-Management-Spezialist Computer Associates drei Web-Dienste vorgestellt, die einem offiziellen Einstieg des Herstellers ins SaaS-Geschäft gleichkommen. Die drei Offerten basieren auf CA-Produkten und decken die Bereiche IT-Portfolio-Verwaltung, IT-Steuerung und Compliance sowie Datenrettung und Hochverfügbarkeit ab. Zwar bietet CA bereits seit längerem gehostete Versionen seines Server-basierenden Portfolios an, doch geschah dies stets "hinter den Kulissen" und ausschliesslich über Partnerunternehmen. Jetzt ist der Einstieg ins SaaS-Geschäft offiziell: Der Hersteller startet eine eigene On-Demand-Geschäftseinheit, welche die Services ab sofort auf geordneter Basis und mit einem einheitlichen Gebührenmodell vermarkten soll.
Trotz aller Euphorie, die CA rund um die Einführung seines SaaS-Angebots verlauten lässt, darf der Schritt auch kritisch beäugt werden: Mit Instant Recovery on Demand bietet der Hersteller zwar eine der ersten Datenrettungslösungen für KMUs an, die via Web erhältlich sind, dennoch kommt CAs SaaS-Einstieg spät. Wettbewerber wie IBM verfügen bereits über ein beachtliches Angebot in diesem Bereich. Auch Symantec wird CA möglicherweise schon bald in die Quere kommen: Der Sicherheitsspezialist hatte beim Kauf von Message Labs vor einigen Wochen angekündigt, mit Hilfe der erworbenen Rechnenzentren bald schon in das Disaster-Recovery-Geschäft auf SaaS-Basis einzusteigen. Ein breit gefächertes Hosting-Angebot bietet der Markt zudem schon im Bereich Backup und Restore, das CA mit der On-Premise-Lösung "ARCserve" bedient. Eine SaaS-Ankündigung hierzu gab es auf der CA World nicht.
Chancen in der Krise
In seiner Keynote zur Eröffnung der CA World machte CEO John Swainson vor 6'000 Besuchern deutlich, dass das SaaS-Geschäft gerade in den derzeit schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen an Bedeutung gewinne: Swainson betonte die Vorteile von Cloud-Services, namentlich die geringen Anschaffungskosten und die hohe Flexibiltiät. Der Manager machte klar, dass er die Reduktion von IT-Komplexität und damit die bessere Auslastung einer bestehenden IT-Infrastruktur nach wie vor als die vorrangige Aufgabe seines Unternehmens sehe. Hier könnte vor allem Virtualisierung helfen. So seien Firmen mit einer stimmigen Virtualisierungsstrategie in der Lage, "sich beachtliche Geschäftsvorteile zu verschaffen." Doch Virtualisierung werde nur dann zum Benefit, wenn es gemeinsam mit einem entsprechenden IT-Management einhergehe. "IT-Management ist die Killer-Applikation für Virtualisierung", so der Konzernchef wörtlich.