20.10.2004, 00:00 Uhr

Steria greift nach Mummert

Der französische IT-Dienstleister Steria kündigte an, sämtliche Anteile sowie die Markenrechte der Hamburger Mummert Consulting zu übernehmen.
Die Transaktion werde überwiegend in bar abgewickelt, teilt Steria mit, hüllt sich aber über die Höhe des Kaufpreises in Schweigen.
Der Berater und Systemintegrator Mummert peilt für dieses Jahr eine operative Marge von fünf Prozent bei Einnahmen von zirka 140 Millionen Euro an. Rund 85 Prozent der Umsätze werden in Deutschland erwirtschaftet, berichten die Analysten von Ovum. Demgegenüber nahm Steria 2003 in Deutschland knapp 50 Millionen Euro ein, etwa fünf Prozent der Gesamtumsätze. Die Börse in Paris begrüsste die Ankündigung.
Steria hatte sich auch für die Thyssen-Krupp-Tocher Triaton interessiert, die letztlich aber von Hewlett-Packard (HP) gekauft worden war. Zu Beginn des Jahres hatte sich das Management der Franzosen daher skeptisch geäussert, ob der Kauf einer IT-Ausgründung überhaupt sinnvoll sei. Nun entschied sich Steria für eine unabhängige Gesellschaft, die in diesem Jahr den Turnaround nach einem schwachen Geschäftsverlauf 2003 angepeilt hat. Ovum wertete den Zeitpunkt der Übernahme als richtig. Ob Steria dadurch seine Outsourcing-Kapazitäten besser vermarkten könne, stehe allerdings auf einem anderen Blatt.
Zudem müssten die Firmen und die unterschiedlichen Kulturen erst einmal integriert werden. Sollte dies jedoch gelingen, so Ovum, könnte sich Steria auf dem europäischen Kontinent zu einem wichtigen Gegenspieler der US-amerikanischen Beratungshäuser aufschwingen.



Das könnte Sie auch interessieren