Open Banking als Wettbewerbsvorteil 20.08.2018, 13:14 Uhr

Digitalangebot ist für Kunden bei der Wahl der Bank entscheidend

Viele Millennials erledigen ihre Bankgeschäfte mittlerweile am Smartphone oder am Computer. Das Mobile- und Online-Banking-Angebot wird deshalb immer wichtiger. Mittlerweile trägt es auch massgeblich zur Wahl einer Bank bei, wie eine Studie zeigt. 
Immer mehr jüngere Schweizerinnen und Schweizer erledigen Überweisungen und Abfragen des Kontostands online. So rückt das Digitalangebot einer Bank bei der Wahl des Finanzdienstleisters des Vertrauens zunehmend in den Vordergrund, wie eine schweizweite Studie von Crealogix zeigt. Das Marktforschungsunternehmen Censuswide befragte dazu im Auftrag des Softwareanbieters über 1000 Bankkunden zwischen 18 und 45 Jahren. Den Ergebnissen der Studie zufolge wickelt heute bereits jeder fünfte unter den Befragten seine Bankgeschäfte ausschliesslich online ab. So erstaunt es nicht, dass für mehr als einen Viertel (27,3 %) der Antwortgeber ein schneller Zugang zum Online Banking sogar das entscheidende Kriterium für die Wahl der Bank ist.
Die Auswertung zeigt jedoch auch, dass fast genauso vielen Bankkunden (26 %) immer noch der persönliche Kontakt zum Finanzinstitut wichtig ist. Bei der Wahl der Bank suchten sie sich diejenige aus, die eine Filiale in der Nähe ihres Wohnorts unterhält. Rund 15 Prozent der Befragten statten ihrer Bank mindestens einmal in der Woche noch einen Besuch ab, während fast 40 Prozent die Filiale lediglich alle sechs bis elf Monate oder seltener besuchen.

Banking Apps und Online-Schalter im Trend

Laut der Crealogix-Studie liegt der Anteil der Mobile-Banking-Kunden momentan bei insgesamt 43,6 Prozent. Das Softwareunternehmen bezeichnet das Mobile Banking deshalb als «wachsenden Markt mit hohem Potenzial». Auf die Frage nach der bevorzugten Digital-Banking-Methode – Online Banking am Desktop oder Mobile Banking – gab die Hälfte der Befragten an, die Dienstleistungen am liebsten «klassisch» am Desktopcomputer zu erledigen. Die Deutschschweizer greifen dabei mit rund 58 Prozent häufiger zum Laptop oder Smartphone als Westschweizer mit 43 Prozent. Insgesamt ist fast ein Fünftel (18,3 %) mit den aktuell vorhandenen Banking Apps voll und ganz zufrieden. Obwohl bereits viele diese Dienste nutzen, ist ein Grossteil der Befragten nicht bereit, dafür zu zahlen. Lediglich ein Drittel würde durchschnittlich 1,22 Franken für eine Open-Banking-fähige App zahlen.

Treue Kundschaft

Haben sich Millenials dann aber für eine Bank entschieden, bleiben sie dieser laut Crealogix treu. Auch sind viele mit ihrer aktuellen Bank zufrieden. 69,8 Prozent der befragten Millennials sind der Studie zufolge vollkommen zufrieden mit ihrer Bank und bewerten die Customer Experience online und in der Filiale als sehr gut. Mehr als die Hälfte der befragten Millennials (53,9 %) haben nur eine Bank – durchschnittlich werden 1,79 Bankbeziehungen unterhalten.
«Millennials sind anspruchsvoll und legen Wert auf ein umfassendes digitales Angebot. Gleichzeitig sind sie äusserst preissensibel», wird Richard Dratva, Chief Strategy Officer von Crealogix, in einer Mitteilung des Unternehmens zitiert. Für Finanzinstitute hat er deshalb folgenden Ratschlag parat: «Banken müssen sich frühzeitig mit Open-Banking-Angeboten positionieren und Kunden durch flexible und kosteneffiziente Angebote innerhalb eines offenen Ökosystems binden, statt solche neben sich entstehen zu lassen.»



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