03.11.2016, 13:00 Uhr
Broker-Plattform Degiro mit Preisdumping
Die niederländische Broker-Plattform Degiro kommt in die Schweiz. Das Unternehmen lockt Anleger mit Dumpingpreisen, die durch eine effiziente IT-Infrastruktur möglich sein sollen.
Schweizer Kleinanleger sollen in Zukunft zu den gleichen Konditionen wie professionelle Investoren an der Börse handeln können. Damit wirbt der niederländische Online-Broker Degiro anlässlich der Lancierung seiner Dienstleistungen in der Schweiz. Das Unternehmen will bis anhin schon in 17 europäischen Märkten präsent sein und für die mehr als 130'000 Kunden über neun Millionen Trades jährlich abwickeln. Degiro ist nach eigenen Angaben 2008 als Handelsplattform für professionelle Investoren gegründet worden. Das Unternehmen bietet seine Plattform aber auch Privatanlegern an – zu den gleichen (tiefen) Gebühren. In einer Mitteilung ist die Rede von 10 bis 20 Prozent der sonst üblichen Kosten. Beispielsweise sollen beim Kauf von Swiss-Re-Aktien für 1000 Franken an der Schweizer Börse über Degiro noch Handelsgebühren von 5,40 Franken anfallen. Der gleiche Trade kostet sonst im Schnitt 28,20 Franken. Die Gebühren für den Kauf von Googles Alphabet-Aktien für 5000 Franken an der Nasdaq belaufen sich auf knapp 60 Rappen; der Branchendurchschnitt liegt bei 37,20 Franken.
Die Preisstruktur ist nach Aussage von Degiro-Mitgründer Gijs Nagel möglich durch eine auf Effizienz ausgerichtete IT-Infrastruktur. Sie erlaube es, die Transaktionen vollständig zu automatisieren. «Durch Einsatz von Finanztechnologie haben wir den Gebührenunterschied zwischen professionellen und privaten Investoren beseitigt», sagt Nagel in der Mitteilung.