05.12.2012, 11:23 Uhr

Zürcher wegen Facebook-Drohung verurteilt

Ein junger Mann aus Zürich wurde wegen einem verhängnisvollen Facebook-Eintrag verurteilt und muss jetzt fast 14'000 Franken zahlen. Schlagzeilen macht Facebook derzeit auch wegen eines Sexvideos.
Ein Facebook-Post kommt einen Zürcher teuer zu stehen
Ein 22-jähriger ehemaliger Gymnasiast aus Zürich ist wegen eines Eintrags auf Facebook verurteilt worden, weil er seine Freunde bedrohte. Der junge Mann war frustriert, weil ihm niemand zu seinem 22igsten Geburtstag gratulierte. Dies liess er seine Facebook-Freunde mit Drohungen wie «ich zahls eu allne zrug!!!» oder «jetzt chan eu niemert me schütze … pow!!!! pow!!!! pow!!!!» spüren.

Kleine Strafe, teure Verfahrenskosten

Ein Status-Update mit Folgen: 24 Stunden später klingelte die Polizei beim Verurteilten, wie der Tages-Anzeiger berichtet. Er musste drei Wochen in Untersuchungshaft verbringen und sich einem psychologischen Gutachten unterziehen. Am Dienstag wurde der 22-jährige vom Bezirksgericht verurteilt – wegen «Schreckung der Bevölkerung». Die Strafe selbst beläuft sich auf 45 Tagessätze zu 10 Franken, wovon der Verurteilte wegen der Untersuchungshaft nur rund die Hälfte bezahlen muss. Allerdings muss er die Verfahrenskosten tragen – mehr als 13'600 Franken. Bitter: Zum Verfahren kam es überhaupt nur, weil er die ursprünglich per Strafbefehl auferlegte Geldstrafe nicht akzeptierte.

Der Weiterzug des Urteils würde ihn zwar reizen, liess der Anwalt des Verurteilten gestern gegenüber Tele Züri verlauten, er sei aber «kein Pestalozzi». Mit anderen Worten: Der Verurteilte, momentan arbeitslos, kann sich einen Weiterzug nicht leisten.

Facebook-Sexvideo sorgt für rote Köpfe

Negative Schlagzeilen macht Facebook aktuell auch in einem anderen Fall. Laut 20 Minuten ist im sozialen Netzwerk ein Sexvideo einer jungen Schweizerin aufgetaucht – hochgeladen angeblich von deren Ex-Freund. Das Video soll in den letzten Tagen auf diversen Schweizer Schulhöfen die Runde gemacht haben und sich via Facebook und andere Webseiten rasend schnell verbreitet haben. Gemäss 20 Minuten wurde es alleine auf einer nicht näher genannten Plattform über 15'000 Mal angeschaut. Mittlerweile soll die Facebook-Seite, auf der das Video ursprünglich hochgeladen wurde, gelöscht worden sein.



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