Rückschlag für Facebook
22.11.2016, 12:00 Uhr
Web-Drohne crasht - FB spricht trotzdem von «uneingeschränktem Erfolg»
Auf ihrem ersten Testflug ist Facebooks Aquila-Drohne gecrasht. FB sprach trotzdem von einem uneingeschränkten Erfolg. Mit einem Drohnennetz in grosser Höhe will FB das Internet auch in entlegene Regionen der Erde bringen.
Facebook will mithilfe von Drohnen, die in einer Höhe von über 18'000 Metern kreisen, das Internet auch in entlegene Gebiete Afrikas, Asiens und Lateinamerikas bringen. Die dabei eingesetzte Aquila-Drohne hat eine Flügelspannweite von 43 Metern, grösser als eine Boeing 737. Sie ist etwa 408 Kilogramm schwer, wird von Solarenergie angetrieben und kann mehrere Monate in der Luft bleiben. Das ambitionierte Projekt hat nun offensichtlich einen Rückschlag erlitten, den Facebook aber als Erfolg verkauft hat. Auf dem ersten Testflug der Aquila, der in Arizona am 28. Juni in geringer Flughöhe stattfand, gab es auf den letzten Metern offenbar gravierende Probleme, wie verschiedene Medien wie Business Insider und Bloomberg Technologiesberichten. Facebook sprach zwar von strukturellen Aussetzern kurz vor der Landung, verkaufte den Testflug in Blogs aber als Erfolg. "Wir sind glücklich über den erfolgreichen ersten Testflug", sagte ein FB-Sprecher dem Business Insider. Jetzt untersucht das US-amerikanische National Transportation Safety Board (NTSB) den Vorfall. Die Schäden, die Aquila davongetragen hat, waren demnach so gravierend, dass die Drohne nicht mehr flugtauglich war. Möglicherweise steht das ganze Aquila-Projekt nun unter einem Fragezeichen und muss neu durchdacht werden. Menschen wurden nicht verletzt. Am ersten September musste Facebook einen weiteren Rückschlag verkraften, als die Explosion einer SpaceX-Rakete einen seiner Satelliten zerstörte, der afrikanische Regionen mit Internet-Zugang versorgen sollte. Facebook-Chef Mark Zuckerberg zeigte sich "tief enttäuscht" über den Vorfall.