08.10.2012, 11:42 Uhr
Facebook zweifelt 15-Milliarden-Dollar-Klage an
Facebook soll seine User heimlich abgehört haben und darum 15 Milliarden Dollar Strafe zahlen. Das soziale Netzwerk wehrt sich gegen die Vorwürfe.
Mitte letzten Jahres haben Facebook-User aus den USA das soziale Netzwerk verklagt. Weil Facebook heimlich ihre Internet-Aktivitäten aufzeichnen würde, soll der Konzern 15 Milliarden Dollar Strafe zahlen. Facebook zeichne Daten selbst nach dem Ausloggen auf, beschweren sich die Kläger. Bloomberg berichtet, dass Facebook das Gericht um Abweisung der Klage ersucht, weil die Kläger nicht genau ausgeführt hätten, wie das soziale Netzwerk ihnen schade. Bloomberg zitiert den einen Anwalt von Facebook mit den Worten, es bestünde ein «utter lack of allegations of any injury to these particular named plaintiffs,». Also ein «völliges Fehlen von Angaben von Schäden, die den Klägern zugefügt worden seien». Die Kläger sollen weder angegeben haben, welche Webseiten sie besucht hätten, noch welche Daten oder Informationen gesammelt worden sein sollen, oder ob Facebook sie benutzt oder weitergegeben haben soll.
Google als schlechtes Vorbild
Die Kläger kommen aus 10 verschiedenen US-Staaten, darunter Kalifornien, Texas und Alabama. Auch ein Anwalt der Kläger wird von Bloomberg zitiert: «Facebook hat durch einen Trick die elektronische Kommunikation seiner User auf den Webseiten Dritter abgehört und das verstösst gegen die Gesetze». Sollte das Gericht zustimmen, kann es teuer für Facebook werden – nach dem U.S. Wiretap Act entsteht ein Schaden von 100 US-Dollar täglich pro User. Zumindest die U.S. Federal Trade Comission versteht beim Thema «geheimes Abhören» keinen Spass. So wurde im August Google zur Rekord-Strafe von 22,5 Millionen Dollar verdonnert, weil der Konzern einen geheimen Cookie auf die Rechner von Safari-Nutzern schob. Auch IE-Nutzer waren betroffen, wie sich später herausstellte.