15.10.2009, 10:50 Uhr

Facebook-Anwender sind reich und gebildet

Eine Studie legt es an den Tag: Facebook-User sind wohlhabend und gebildet. MySpace ist dagegen beliebt bei Einkommensschwächeren
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Soziale Online-Netze wie Facebook und MySpace weisen in der Zusammensetzung ihrer Mitglieder gravierende Unterschiede auf. Vor allem, was die gesellschaftlich-soziale Klassenzugehörigkeit der jeweiligen User-Gemeinden betrifft, zeichnet sich mittlerweile ein recht klares Muster innerhalb der verschiedenen Community-Plattformen ab.
Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Untersuchung des US-Marktforschungsinstituts Nielsen Claritas, die die millionenfache Nutzerschaft der derzeit grössten Networking-Portale etwas genauer unter die Lupe genommen hat. Demnach wird Facebook tendenziell weitaus eher von wohlhabenderen, intellektuellen Bevölkerungsschichten genutzt, während etwa MySpace offenbar in erster Linie bei einkommensschwächeren Usern ohne College-Abschluss punkten kann.
"MySpace-Mitglieder tendieren dazu, aus der Mittelklasse der Arbeiterschicht zu kommen", stellt Mike Mancini, Vice President im Bereich Data Product Management bei Nielen Claritas, gegenüber CNN fest. Die Untersuchung des persönlichen Hintergrunds von insgesamt mehr als 200'000 US-Usern von sozialen Online-Netzwerken habe diesen Zusammenhang eindeutig bestätigt. Besonders deutlich zeige sich dies anhand des jeweiligen Einkommens der betreffenden Nutzer. So verdienen der vorgelegten Analyse zufolge rund 37 Prozent der Community-Mitglieder von MySpace weniger als 50'000 Dollar pro Jahr und nur knapp 16 Prozent schaffen es, über eine jährliche Einkommensgrenze von 100'000 Dollar hinauszukommen.
Ganz anders stellt sich die Situation bei Facebook dar. Hier bleiben nur 28 Prozent der User unter einem jährlichen Verdienst von 50'000 Dollar. Dafür verdienen 23 Prozent der Mitglieder mehr als 100'000 Dollar pro Jahr. "Facebook erfreut sich vor allem in den vornehmen und bessergestellten Vierteln und Vororten einer extremen Beliebtheit", erläutert Mancini. Besonders gefragt sei das Community-Portal bei verheirateten Usern der weissen und asiatischen Bevölkerungsschichten im Alter zwischen 45 und 64 Jahren, die bereits eigene Kinder grossziehen und einen höheren Bildungsgrad aufweisen.
Die Erkenntnisse der Studie werden allerdings nicht von allen geteilt. "Die Ergebnisse derartiger Untersuchungen sind meiner Auffassung nach stets mit einer gewissen Vorsicht zu geniessen. Gerade bei Studien, die den Online-Bereich betreffen, muss man sich den jeweiligen Hintergrund sehr genau anschauen", gibt der Social-Media-Experte Thomas Euler von Eck Kommunikation zu bedenken. Dabei gelte es insbesondere auf den Auftraggeber und die angewandte Erhebungsmethode zu achten. "Dass Facebook in einem akademischen Umfeld gestartet worden ist, heisst nicht unbedingt, dass dort nur Studenten mit höherem Bildungsgrad zu finden sind", ist Euler überzeugt. Der Experte weisst in diesem Zusammenhang zudem darauf hin, dass eine derartige Klassifizierung klar dem eigentlichen Grundgedanken des Community-Phänomens zuwider laufe, der auf einer Verbindung der Menschen über jedwede Gesellschafts- oder Einkommensgrenze hinweg basiere.



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