Kostenlos 20.01.2011, 17:27 Uhr

EMC verdoppelt VMAX-Performance

Mega-Launch in London: EMC verdoppelt - für Kunden kostenlos - die Performance seines Top-Produktes VMAX und präsentiert preislich attraktive Speicher-Lösungen für Schweizer KMU.
EMC.Chef Joe Tucci auf dem Mega-Launch in London: EMC bekommt ein neues Gesicht.
EMC protzte auf seinem Mega-Launch-Event in London mit Zahlen und Rekorden. Insgesamt 41 neue Produkte stellte der Speicher- und Archivierungsspezialist vor - wenn man alles haarklein zusammenzählt. Besonders interessant: EMC hat die Performance seines Top-Produktes, die Symmetrix VMAX, nahezu verdoppelt. Zumindest was die Anzahl der OLTP-Transaktionen und Query-Anfragen angeht. Extrem erfreulich: Bestandskunden kostet die  Geschwindigkeitssteigerung keinen Rappen, denn der riesige Performance-Sprung geht ausschliesslich auf das Konto von Software. "Wir haben unsere Cache-Architektur verbessert und unsere Caching-Strategien optimiert", sagte Pat Gelsinger. President und COO von EMC, auf Nachfrage von Computerworld. Für Kunden sind die Software-Upgrades kostenlos.

Joker in EMCs Pokerspiel

Fragt sich nur, warum EMC solange damit gewartet hat. Sicher fehlte Pat Gelsinger, der vor Ende 2009 von Intel zu EMC stiess, und Intels Xeon-Technologie spielt für Cache-Optimierung eine Ausschlag gebende Rolle. Gelsinger also, der neue Joker im Pokerspiel von EMC. Ein weiteres gigantomanisches Detail: Die neue VMAX unterstützt bis zu fünf Millionen virtueller Maschinen auf einem Rechner. Das lohnt sich nur für Grosskunden, im internen EMC-Jargon "PetaByte-Kunden" genannt, zu denen der Speicherspezialist im vergangenen Jahr 2010 insgesamt 1000 Unternehmen weltweit "sein eigen" nannte. Eine neue Version der Speichermanagement-Software FAST VP (Fully Automated Storage Tiering with Virtual Pools) soll ausserdem die Kosten noch einmal um 40 Prozent senken. FAST VP optimiert automatisch die Speichernutzung, indem es zum Beispiel oft angefragte, performance-kritische Daten auf schnelle Storage-Medien verschiebt, und vice versa.

EMCs neues Gesicht

Nicht an die ganz Grossen, sondern an kleine und mittlere Unternehmen richtet sich EMCs neue VNX-Serie (Unified Storage). Ein Novum, denn "auf dem KMU-Markt waren wir bisher noch überhaupt nicht präsent", unterstrich EMC-Chef Joe Tucci in London. Man wolle EMC ein neues Gesicht verleihen, und das nahm in London Konturen an. Das kleinste Mitglied der VNX-Familie, die VNX(e), wird lediglich 9499 US-Dollar kosten. EMC unterbietet damit (nach eigenen Angaben) die vergleichbaren Einsteigerprodukte der Konkurrenz, Dell mit 10485 Dollar, Netapp mit 10920 und IBM mit 12473 Dollar. "Wir wollten es einfach besser machen", meinte Gelsinger mit einem zwinkernden Auge en passant. Auf den Geräten der VNX-Serie sollen etwa Microsofts SQL Server und Oracle OLTP-Lösung drei Mal schneller laufen als auf den alten Eisen. Besonders stolz ist EMC ausserdem auf die kinderleichte Bedienung der Geräte mittels der Management-Konsole Unisphere. Ein Zehnjähriger rekonfigurierte die Speichermaschine auf seinen iPad live auf der Bühne in London. Es funktionierte. Der dritte Knüller in EMCs Reigen der Produktneuheiten hiess Data Domain Global Deduplication Array (GDA), das wiederum sieben Mal schneller als vergleichbare Konkurrenzprodukte (mit dual-controller) sein soll. Das GDA bringt es auf einen Datendurchsatz von bis zu 26,3 TeraByte pro Stunde (7.300 MegaByte pro Sekunde) und hat eine logische Speicherkapazität von 28,5 PetaByte. Ein weiteres Mitglied der Data-Domain-Produktfamilie, der DD Archiver, speichert bis zu 768 PetaByte, bei einem Durchsatz von 9,8 TeraByte pro Stunde. Dieses Riesenarchiv soll für den Speicherbedarf von sieben Jahren ausreichen. Computerworld meint: Schneller, preiswerter, effizienter - das hörte man häufig auf EMCs Mega-Launch in London."Wir waren im Marketing bisher nicht so gut, wie wir hätten sein sollen", gab EMC-Chef Joe Tucci am Rande der Konferenz zu Bedenken. Das neue Gesicht von EMC trägt auch dieser Selbstkritik Rechnung. Schade nur, dass EMC (bisher) harte Benchmarks und detaillierte Vergleiche für seine zahlreichen Optimierungen schuldig blieb. Man schmeisst lieber mit grossen Zahlen um sich, ohne sie auch zu belegen, eine Unsitte, die in der Branche leider immer weiter um sich greift.



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