16.06.2011, 14:15 Uhr
EMC positioniert VMAX(e) gegen HP 3PAR
EMC bastelt an einer Light-Version seiner Top-Speichermaschine VMAX: die VMAX(e). Eine Antwort auf HPs neueste Storage-Serie 3PAR.
Roger Bader, Technologie-Consultant bei EMC Schweiz, liess auf den jüngsten TechTalks die Katze aus dem Sack. Der Storage-Riese plant, in den nächsten Wochen eine Einsteigerversion seiner Top-Speichermaschine VMAX auf den Markt zu bringen: die VMAX(e) ("e "für entry). Die Sache hat Methode: Anfang des Jahres präsentierte EMC auf einem Megalaunch-Event in London seine neue VNX-Geräteklasse, die SAN- und NAS-Funktionalitäten der alten Clariion- und Celerra-Geräteklasse miteinander kombiniert. VNX-Speichermaschinen zielen auf kleine und grössere Mittelständler, und auch hier gibt es mit der VNX(e) ein preisgünstigeres Einsteigermodell. Zwischen der stärksten VNX und der Highend-Storage-Lösung VMAX klaffte jedoch bisher eine empfindliche Lücke.
Komplettes Portfolio: VNX(e) - VNX - VMAX(e) - VMAX
Diesen "gap", eine Schwäche in EMCs Storage-Angebot, füllt demnächst die VMAX(e). Damit bringt sich EMC gegen IBM und den Konkurrenten HP in Stellung, der vor wenigen Monaten seine neue 3PAR-Produktserie auf den Markt brachte. Auch HP hat seine 3PAR zweifach aufgegleist: die leistungsstarke 3PAR T-Serie (gegen EMCs VMAX) und das Midrange-Modell, die 3PAR F-Serie (gegen EMCs VMAX(e) und eine maximal hochkonfigurierte VNX) (vgl. auch Interview:Storage-Tipps). Mit der jüngsten VMAX(e), der offizielle Marktstart ist für den Juli dieses Jahres geplant, ist EMCs Speicherlösungsportfolio wieder komplett. Das neue Modell skaliert in der Maximalkonfiguration (4 engines) bis auf 960 Drives/Festplatten hoch, mit einer Speicherkapazität von 1,3 Petabyte. Die VMAX(e) soll preislich etwa 15 bis 20 Prozent unter einer kleineren VMAX-Konfiguration liegen. Die Cache-Grösse ist nicht skalierbar. Zudem bleibt der Upgrade-Pfad von der kleineren VMAX(e) hin zur grösseren, leistungsstärkeren VMAX versperrt.
VMAX(e) startet im Juli
Auf den ersten Blick liegen der maximal hochkonfigurierte KMU-Speicher VNX und die VMAX(e) recht nahe beieinander. Den wichtigen Unterschied zwischen beiden Geräteklassen sieht Roger Bader vor allem in der grösseren Ausfallsicherheit der VMAX(e). Folgendes Szenario: Fällt bei der mit zwei Prozessoren ausgelieferten VNX ein Prozessor aus, dann kann es schon mal eng werden, etwa wenn beide Prozessoren mit einer Auslastung grösser als 50 Prozent gefahren wurden. Der verbleibende Storage-Prozessor kann den zusätzlichen Workload nicht schultern, und die Leistung geht in den Keller. Derartige Sorgen müsse man sich bei der Symmetrix VMAX(e) nicht machen, sagt EMCs Bader. Die Multi-Prozessorarchitektur fängt Peaks wesentlich leichter ab.