Wegen Phishing-Attacken 09.04.2018, 11:29 Uhr

Post stellt Paketumleitung vorübergehend ein

Bis vor Kurzem liessen sich über das Online-Kundenportal der Post Pakete umleiten. Kriminelle nutzten diese Funktion jedoch aus, um Päckchen von Kunden abzufangen. Nun hat die Post den Dienst vorüber eingestellt.
Mit den abgefangenen Codes konnten die Pakete an den Post-Automaten abgeholt werden
(Quelle: Post)
Bei der Schweizerischen Post ist es bereits seit Ende Februar nicht mehr möglich, Pakete über das Online-Kundenportal umleiten zu lassen. Das Unternehmen hatte diesen Dienst vorübergehend eingestellt, nachdem er von Kriminellen ausgenutzt worden war, wie die «NZZ am Sonntag» berichtete.
Ein Sprecher der Post bestätigte später gegenüber der Nachrichtenagentur SDA, dass Betrüger mit Phishing-Angriffen die E-Mail-Konten von Personen hackten, die bei der Post die Sendungsverfolgung eingerichtet hatten. Danach bestellten sie in deren Namen übers Internet Waren und liessen diese mit der Rechnung an die Adresse der Opfer senden. Dank dem Zugriff auf die E-Mail-Konten fingen die Kriminellen die Zustellbenachrichtigung der Post ab und leiteten die Päckchen an Paketautomaten weiter, wo sie diese schliesslich mit einem Zugangscode – er wird den Post-Kunden ebenfalls per Mail zugestellt – abholen konnten. Bei den Opfern kam die Ware also nie an, nur die Rechnung.
Um Betrüge auf diese Weise künftig zu verhindern, will die Post nun offenbar bei der Sendungsumleitung anders vorgehen. Neu erhalten Kunden zuerst per SMS einen Bestätigungscode zugesandt. Dieser muss danach online eingegeben werden, um die Paketumleitung auszulösen. Gemäss dem Bericht wird die Paketumleitung mit der zusätzlichen Authentifizierung gegen Ende April wieder freigeschaltet.



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