24.03.2015, 07:55 Uhr

Weko genehmigt Fusion von local.ch und search.ch

Swisscom darf die Internetplattform search.ch von Tamedia übernehmen und mit ihrer eigenen Plattform local.ch zusammenführen.
Dies hat die Wettbewerbskommission (Weko) nach einer vertieften Prüfung entschieden. Die Fusion soll nun bis Mitte Jahr vollzogen werden. Durch den Zusammenschluss werde zwar im Bereich von Adressverzeichnissen eine marktbeherrschende Stellung begründet, teilte die Wettbewerbskommission (Weko) am Dienstag mit. Es sei aber keine «Beseitigung des wirksamen Wettbewerbs» zu erwarten. Deshalb stehe der Fusion nichts im Wege. Eine ausführliche Begründung für die Genehmigung gibt es in der Mitteilung keine. Es wird aber auf die Argumentation von Swisscom und Tamedia verwiesen. Diese hätten den Zusammenschluss mit dem starken internationalen Wettbewerbsdruck durch Suchmaschinen wie Google und soziale Medien wie Facebook begründet.

Keine Auflagen

Der Zusammenschluss könne ohne Einschränkungen vollzogen werden, teilten Swisscom und Tamedia in separaten Mitteilungen mit. Sie planen, die Fusion bis Mitte 2015 zu vollziehen. Auf den Zusammenschluss von local.ch und search.ch hatten sich die beiden Unternehmen im Rahmen der Übernahme von Publigroupe durch Swisscom geeinigt. Konkret kauft Swisscom die search.ch AG von Tamedia und nimmt sie unter ein Dach mit ihrem Verzeichnisdienst local.ch. An dieser fusionierten Gesellschaft werden sich nach dem Zusammenschluss Swisscom mit 69% und Tamedia mit 31% beteiligen. Nächste Seite: Reaktionen von Tamedia und Swisscom Dieses Arrangement ist allerdings nicht in Stein gemeisselt: So haben sich die Unternehmen gegenseitig Ausstiegsmöglichkeiten zugesichert. Konkret hat Swisscom der Tamedia gemäss der Mitteilung ein Verkaufsrecht (Put-Option) und Tamedia der Swisscom ein Kaufrecht (Call-Option) für den 31%-Anteil von Tamedia eingeräumt. Diese könnten ab dem dritten Jahr nach dem Vollzug der Transaktion jeweils einseitig zu einem Preis in der Grössenordnung von 200 Millionen Franken gezogen werden.

«Es ist allerdings das Ziel, die Plattform gemeinsam weiterzuentwickeln», betonte Tamedia-Sprecher Christoph Zimmer auf Anfrage von AWP. Die Ausstiegsmöglichkeiten seien für den Fall festgesetzt worden, dass eines der beiden Unternehmen aussteigen wolle oder unterschiedliche Auffassungen über die weitere Entwicklung bestehen würden.

«Marktumfeld Rechnung getragen»

Swisscom-CEO Urs Schaeppi freut sich über den Segen der Wettbewerbshüter: «Der Entscheid trägt dem internationalen Marktumfeld angemessen Rechnung», lässt er sich in der Mitteilung zitieren. «Dank dem Zusammenschluss können wir gemeinsam mit Tamedia eine starke schweizerische Alternative zu internationalen Suchmaschinen und sozialen Netzwerken aufbauen.»

Gemäss der Mitteilung ist es das Ziel, aus local.ch und search.ch eine «umfassende schweizerische Verzeichnis- und Informationsplattform für Privatpersonen, Unternehmen und die öffentliche Hand und ein wichtiger Werbepartner für die Schweizer KMU» zu schaffen. Gemeinsam erreichten die beiden Anbieter pro Monat rund 3,6 Millionen Internet-Nutzer in der Schweiz.



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