08.02.2010, 14:50 Uhr
Telefonieren zum Nulltarif?
Mobilfunkanbieter locken mit undurchsichtigen Angeboten. Computerworld gibt Tipps um sich im Preisplan-Chaos zurechtzufinden und von den wirklich günstigen Angeboten für Ihr Unternehmen zu profitieren.
Mit Optima Enterprise lanciert Orange ein flexibles Mobiltelefonieabonnement für Geschäftskunden. Damit telefoniert der Kunde innerhalb des Unternehmens kostenlos auf alle Mobilfunk- und Festnetzanschlüsse von Orange. Die restlichen Verbindungen sollen sich jederzeit den individuellen Bedürfnissen der Mitarbeiter anpassen, damit der Kunde automatisch immer zum günstigsten Tarif kommuniziert. Tönt verlockend. Doch wie günstig ist das Angebot wirklich und wo steht es im Vergleich mit den Angeboten von Swisscom und Sunrise?
Orange immer noch teurer als Sunrise
Ralf Beyeler, Telecom-Experte bei comparis.ch, hat sich auf Anfrage von Computerworld das Angebot näher angesehen. Für Geschäftskunden, die zu Orange wechseln wollen, sei Orange Optima in vielen Fällen wohl am günstigsten. Eine Analyse mehrerer Profile zeigt aber, dass Orange immer noch teurer ist als Sunrise. Im 5-Stunden-Profil ist Orange Optima Enterprise zwar nur 7 Prozent teurer als das günstigste Angebot von Sunrise, andere Orange-Profilkunden berappen jedoch 12%, 16% oder gar 31% mehr als bei Sunrise. Stets noch teurer ist die Swisscom.
Ralf Beyeler, Telecom-Experte bei comparis.ch, hat sich auf Anfrage von Computerworld das Angebot näher angesehen. Für Geschäftskunden, die zu Orange wechseln wollen, sei Orange Optima in vielen Fällen wohl am günstigsten. Eine Analyse mehrerer Profile zeigt aber, dass Orange immer noch teurer ist als Sunrise. Im 5-Stunden-Profil ist Orange Optima Enterprise zwar nur 7 Prozent teurer als das günstigste Angebot von Sunrise, andere Orange-Profilkunden berappen jedoch 12%, 16% oder gar 31% mehr als bei Sunrise. Stets noch teurer ist die Swisscom.
Zig Optionen für noch weniger Transparenz
Für weitere Verwirrung bei den vielen Preisplänen sorgen die zusätzlichen Optionen. Grundsätzlich lohnen sich Daten- oder Reise-Optionen und reduzieren monatliche Kosten. Da der Geschäftskunde die Optionen aber manuell für jeden Telefonierenden auswählen muss, rügt Beyeler, die Angebotsvielfalt. «Die zusätzlichen Dienste dienen lediglich der Gewinnmaximierung des Mobilfunkanbieters, da die Wahrscheinlichkeit gross ist, dass der Kunde dadurch das falsche Angebot nutzt und viel zu viel bezahlt».
Lesen Sie auf der nächsten Seiten von weiteren Herausforderungen und mit welchen Massnahmen Ihr Unternehmen von günstigen Mobilfunkangeboten profitiert.
Für weitere Verwirrung bei den vielen Preisplänen sorgen die zusätzlichen Optionen. Grundsätzlich lohnen sich Daten- oder Reise-Optionen und reduzieren monatliche Kosten. Da der Geschäftskunde die Optionen aber manuell für jeden Telefonierenden auswählen muss, rügt Beyeler, die Angebotsvielfalt. «Die zusätzlichen Dienste dienen lediglich der Gewinnmaximierung des Mobilfunkanbieters, da die Wahrscheinlichkeit gross ist, dass der Kunde dadurch das falsche Angebot nutzt und viel zu viel bezahlt».
Lesen Sie auf der nächsten Seiten von weiteren Herausforderungen und mit welchen Massnahmen Ihr Unternehmen von günstigen Mobilfunkangeboten profitiert.
In die Berechnung nicht berücksichtigt wurden individuelle Rabatte. Denn noch undurchsichtiger als die unzähligen Preispläne sind die Spezialbehandlungen der verschiedenen Geschäftskunden. Olaf Schulze, der Pressesprecher von Swisscom gab Computerworld zum Ausdruck, dass die Preise auf der Homepage lediglich Richtpreise seien und je nach Unternehmen variieren würden. Weitere Recherchen von Computerworld ergaben, dass der Mobilfunk für Firmenkunden schon so komplex ist, dass sich in internationalen Unternehmen unzählige Leute nur noch mit Mobilfunkpreisen beschäftigen. Wie also sollen sich kleine und mittelständische Unternehmen im Tarifdschungel zurechtfinden und sicher sein, dass sie zu den günstigsten Tarifen mobil kommunizieren?
Das Zepter in die Hand nehmen
Dass KMU im Preiskampf des Mobilfunks mithalten können ist eine Illusion. Trotz des grossen Wirrwarrs und hohem Zeitaufwand, sollte sich dennoch jedes KMU um ihre Mobilfunkverträge kümmern. In Zusammenarbeit mit dem Vergleichsdienst Comparis.ch sagt Ihnen Computerworld, worauf Sie achten sollten, wenn Sie ihre Mitarbeiter mit Handys ausstatten wollen:
Das Zepter in die Hand nehmen
Dass KMU im Preiskampf des Mobilfunks mithalten können ist eine Illusion. Trotz des grossen Wirrwarrs und hohem Zeitaufwand, sollte sich dennoch jedes KMU um ihre Mobilfunkverträge kümmern. In Zusammenarbeit mit dem Vergleichsdienst Comparis.ch sagt Ihnen Computerworld, worauf Sie achten sollten, wenn Sie ihre Mitarbeiter mit Handys ausstatten wollen:
Tipps für günstige Mobilfunkkommunikation
o Lassen Sie sich nicht von den Verkäufern und den verlockenden Angeboten blenden. Der Mobilfunkanbieter soll anhand ihres effektiven Verbrauchs eine Offerte ausarbeiten. Viele Verkäufer fantasieren mit irgendwelchen Fantasie-Rabatten, die dann in der Realität nicht erreicht werden. Um die eigene Verhandlungsposition zu stärken, lohnt es sich auch Konkurrenzofferten einzuholen.
o Hinterfragen Sie grosse Rabatte. Meist sind in solchen Fällen die Grundpreise einfach zu hoch.
o Ältere Produkte sind meist teurer als neuere Produkte. Erkundigen Sie sich deshalb regelmässig beim Anbieter nach neuen Tarifen. Ein Tarifwechsel innerhalb desselben Anbieters ist in der Regel problemlos möglich.
o Verlangen Sie bei ihrem Anbieter Produkte, mit denen ohne weitere Gebühren kostenlos von allen Firmen-Handys auf alle anderen Firmen-Handys telefoniert werden kann. Ebenfalls gebührenfrei sollten Anrufe von Firmen-Handy ins Firmenfestnetz sein. Wenn Festnetz und Mobilfunk beim gleichen Anbieter bezogen werden, dann sind auch Anrufe aus dem Firmenfestnetz auf Firmen-Handys gebührenfrei (Sunrise) bzw. mit entsprechender Option zum monatlichen Pauschalpreis (Orange, Swisscom).
o Lösen Sie für Datendienste sowie die Nutzung im Ausland entsprechende Optionen. Achtung: Im Fall von Roaming kann dies jedoch etwas aufwändiger sein, weil man bei gewissen Mobilfunkanbietern nach dem Auslandsaufenthalt die Option wieder abmelden muss.
o Lassen Sie sich nicht von den Verkäufern und den verlockenden Angeboten blenden. Der Mobilfunkanbieter soll anhand ihres effektiven Verbrauchs eine Offerte ausarbeiten. Viele Verkäufer fantasieren mit irgendwelchen Fantasie-Rabatten, die dann in der Realität nicht erreicht werden. Um die eigene Verhandlungsposition zu stärken, lohnt es sich auch Konkurrenzofferten einzuholen.
o Hinterfragen Sie grosse Rabatte. Meist sind in solchen Fällen die Grundpreise einfach zu hoch.
o Ältere Produkte sind meist teurer als neuere Produkte. Erkundigen Sie sich deshalb regelmässig beim Anbieter nach neuen Tarifen. Ein Tarifwechsel innerhalb desselben Anbieters ist in der Regel problemlos möglich.
o Verlangen Sie bei ihrem Anbieter Produkte, mit denen ohne weitere Gebühren kostenlos von allen Firmen-Handys auf alle anderen Firmen-Handys telefoniert werden kann. Ebenfalls gebührenfrei sollten Anrufe von Firmen-Handy ins Firmenfestnetz sein. Wenn Festnetz und Mobilfunk beim gleichen Anbieter bezogen werden, dann sind auch Anrufe aus dem Firmenfestnetz auf Firmen-Handys gebührenfrei (Sunrise) bzw. mit entsprechender Option zum monatlichen Pauschalpreis (Orange, Swisscom).
o Lösen Sie für Datendienste sowie die Nutzung im Ausland entsprechende Optionen. Achtung: Im Fall von Roaming kann dies jedoch etwas aufwändiger sein, weil man bei gewissen Mobilfunkanbietern nach dem Auslandsaufenthalt die Option wieder abmelden muss.
Manuela Amrein