Für eine vertrauenswürdige Digitalisierung 26.11.2021, 12:22 Uhr

Swico lanciert Ethik-Charta für den Umgang mit Daten

Swico lanciert eine neue Charta für den ethischen Umgang mit Daten. Sie umfasst deren ganzen Lebenszyklus – angefangen bei der Sammlung und Speicherung über die Analyse bis hin zur Produktentwicklung.
(Quelle: Shahadat Rahman/Unsplash)
Der Digital Ethics Circle des Wirtschaftsverbands Swico hat eine Charta erarbeitet und herausgegeben, die auf einen ethischen Umgang mit Daten fokussiert. Diese umfasse den ganzen Lebenszyklus der Daten in vier Abschnitten: angefangen bei der Sammlung und Speicherung über die Analyse bis hin zur Produktentwicklung, wie der Verband mitteilt.
Gemäss Swico soll die Charta Unternehmen der ICT-Branche anhand von insgesamt 24 Bekenntnissen dabei helfen, datenbasierte Produkte und Dienstleistungen menschenzentriert und fair auszugestalten. So trage diese dazu bei:
  • die Qualität der datenbasierten Produkte und Dienstleistungen zu erhöhen;
  • die ethischen Grauzonen mit Blick auf die Datenschutz-Gesetzgebung zu identifizieren;
  • ethische Fragen, die sich aus der Nutzung von Daten ergeben, besser zu verstehen;
  • Talente anzuziehen, denen die ethische Haltung des Arbeitgebers wichtig ist;
  • das Vertrauen der Konsumentinnen und Konsumenten und der Gesellschaft in die wertschöpfende Nutzung von Daten zu festigen.
Zur neuen Charta sagt Stefan Merzger, Swico Vorstandsmitglied und Beiratsvorsitzender des Digital Ethic Circles: «Für den Vorstand ist Digitale Ethik ein wichtiger Pfeiler für die nachhaltige Digitalisierung in der Schweiz. Mit der Swico Charta tragen wir dazu bei, möglichst viele Unternehmen für diese Dimension zu sensibilisieren.»

Klare und konkrete Bekenntnisse

Die Bekenntnisse seien klar und konkret formuliert und würden in allen Lebensabschnitten die drei übergeordneten Werte Schadensvermeidung, Gerechtigkeit und Autonomie widerspiegeln, schreibt Swico weiter. Als Beispiel werden folgende Bekenntnisse angeführt:
  • «Wir vermeiden es, die Trägheit, mangelnde Aufmerksamkeit oder andere psychologische Schwächen von Personen auszunutzen, um mehr persönliche Daten von diesen zu erhalten als notwendig sind.»
  • «Wir unterstützen unsere Kunden dahingehend, dass sie oder deren Kundinnen und Kunden ihr Recht auf Datenportabilität effektiv nutzen können.»
  • «Wir entwickeln Fachwissen über den Umgang mit indirekter Diskriminierung, die aus maschinellem Lernen resultieren kann.»
  • «Wir vertreiben datenbasierte Produkte und Dienstleistungen erst, nachdem wir untersucht haben, inwiefern unkundige Nutzerinnen und Nutzer damit Schäden verursachen oder fachkundige Benutzerinnen und Benutzer damit Missbrauch betreiben können.»
Gemäss der Swico-Geschäftsführerin Judith Bellaiche braucht es die neue Charta, weil die Orientierung an ethischen Werten für Unternehmen langfristig zu einem wichtigen Bestandteil der Corporate Governance und einem nachhaltigen Vertrauensgewinn gegenüber der Digitalisierung wird. «Die Branche übernimmt Verantwortung, indem sie geeignete Lösungen und Instrumente bereitstellt», sagt sie.
Der Swico Charta können sich alle Unternehmen innerhalb und ausserhalb des Mitgliederkreises freiwillig unterstellen. Einsehbar ist sie hier.



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