09.12.2008, 11:15 Uhr

Schweizer Unternehmen zögern bei Green IT

Energieeffiziente IT steht zwar auf der Agenda von Schweizer Unternehmen, konkrete Massnahmen setzen die Firmen aber nur zögerlich um. Dies ist das Ergebnis einer von Swisscom IT Services gesponserten Studie.
Bei der Konsolidierung und Virtualisierung von Hardware, effizienter Kühlung und Abwärme-Nutzung in Rechenzentren herrscht in der Schweiz Nachholbedarf, erläutert Swisscom IT Services. Die Umwelt-Vorteile von IT-Outsourcing würden bisher die wenigsten Unternehmen ausschöpfen.
Der ICT-Berater und -Analyst Sieber&Partners hat 284 Entscheidungsträger von Schweizer Unternehmen befragt, wie fortgeschritten sie mit der Umsetzung von Green IT sind. 79 Prozent der befragten Firmen schreiben sich Energiebewusstsein auf die Fahnen. Der Reifegrad der Umsetzung variiert jedoch deutlich, so das Fazit der Studie "Green IT - Energieeffizienz in der IT".
89 Prozent der Studienteilnehmer aus vorwiegend kleinen und mittelständischen Unternehmen des Dienstleistungssektors können der Untersuchung zufolge den Energieverbrauch ihrer IT nicht genau beziffern. Sie setzen aus Kostengründen auf Strom sparende Desktop- und Server-Hardware, erklärt Swisscom IT Services. Unternehmen mit komplexer IT-Infrastruktur würden zudem ihre IT konsolidieren und virtualisieren. Damit senken sie laut Swisscom IT Services die Anzahl der physikalischen Server, nutzen Speicherkapazitäten besser aus und erhöhen so die Energieeffizienz ihrer IT-Landschaft. Virtuelle Desktop-Umgebungen, um die CO2-Bilanz zu senken, seien hingegen noch Zukunftsmusik. Ähnlich sieht es bei Massnahmen rund um Ressourcen schonende Kühlung und Abwärme-Nutzung von Rechenzentren aus. Einzig Grossunternehmen würden in Green IT in ihren Rechenzentren investieren.
"Mit steigenden Energiepreisen wird das grüne Gewissen auch zum Wirtschaftsfaktor", erklärt Eros Fregonas, CEO von Swisscom IT Services. Wer komplexe Infrastruktur auslagert, so ein Ergebnis der Studie, kann Skaleneffekte der Outsourcing-Anbieter nutzen, um auch ökologische Massnahmen kostengünstig umzusetzen. Derzeit betreiben 82 Prozent der befragten Unternehmen ihre gesamte IT inhouse. Green IT wird sich nach Einschätzung von Sieber&Partners auch als Standard in den Service Level Agreements mit Outsourcing-Partnern durchsetzen.

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Harald Schodl



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