20.11.2013, 11:41 Uhr
Offshoring-Träume der Swisscom vorerst geplatzt
Die Idee, 100 Helpdesk-Arbeitsplätze von Swisscom IT Services ins Ausland zu verlagern, ist an Compliance-Anforderungen gescheitert. Nun soll eine neue Strategie helfen, das Offshoring-Projekt erfolgreich umzusetzen.
Swisscom hatte mit ihrem Offshoring-Projekt bisher kein Glück. Eine neue Strategie soll zum Erfolg führen
Swisscom IT Services wird keine IT-Prozesse ins Ausland verlagern. Wie die Handelszeitung berichtet, hat Swisscom das im letzten Jahr angekndigte Pilotprojekt «Evian» abgebrochen. Eigentlich war geplant, 100 Arbeitsplätze des Swisscom Helpdesks nach Indien und Polen auszulagern, um mit Konkurrenten wie HP, IBM oder Accenture preislich mithalten zu können. Dieser Wunsch hat sich nun offenbar als zu komplex erwiesen. «Wir hätten mit vernünftigem Aufwand nicht sicherstellen können, dass keine Daten aus unseren Systemen die Schweiz verlassen hätten,» sagt Swisscom-Sprecher Carsten Roetz. Sicherheit geht also vor. Doch liegt es nur daran ? Das Projekt wurde seit dem Start von Gewerkschaften und Politikern kritisiert und Marktpotenzial war auch nicht im Überfluss vorhanden. So sprang der Pilotkunde SBB ab, Gründe nannten sie nicht. Neue Kunden liessen sich nicht so leicht finden, die Compliance-Anforderungen verteuerten das Unterfangen. Das Projekt wurde darum auf nächstes Jahr hinausgezögert bevor es nun endgültig begraben wurde. Doch nur die technische Umsetzung ist unter der Erde, von der Idee des Offshorings lässt sich Swisscom nicht so leicht abkriegen. Statt aber selber Arbeitsplätze im Ausland aufzubauen, holt man sich externe Hilfe. Zusammen mit Polaris, die mit Comit SITS im Bereich Softwareentwicklung und Testing seit Jahren verbandelt ist, und HCL, dem ursprnglichen Evian-Partner, soll das Projekt «Global Delivery» gestartet werden, die Verhandlungen laufen. Wenn die Verträge zustande kommen, können die Partner via der eigens entwickelten Plattform RIMS auf die benötigten Swisscom-Daten zugreifen und ihre Arbeit verrichten, die Kunden kriegen von den Subunternehmen nichts mit.