06.04.2011, 16:00 Uhr

Netzwerke mit Widerstandsfähigkeit

Brocade hat mittlerweile das Ethernet-Know-how aus dem Kauf von Foundry Networks mit dem eigenen Storage-Wissen verknüpft. Mit dem Resultat will die Firma Cisco und anderen Netzwerkern Marktanteile abknöpfen, meint auch der Schweizer Country-Manager Philippe Bernard gegenüber Computerworld.ch.
Philippe Bernard ist Schweizer Country Manager für Brocade Communications. (Bild: cw/jst)
Vor Kurzem hat Brocade seine ersten Produkte, namentlich Switches des Typs VDX, für die Errichtung von flachen Ethernet-Geweben (Fabrics) vorgestellt. Deren Ziel ist es nicht nur, jetzige Netzwerk-Topologien über den Haufen zu werfen (vgl. hierzu den Computerworld-Hintergrundartikel Die Zukunft ist flach), sie sollen die Netzwerke auch für die Herausforderungen künftiger IT, namentlich Virtualisierung und Cloud Computing fit machen. In diesem Zusammenhang scheint vor allem die Widerstandsfähigkeit und Zuverlässigkeit des Netzes eine besondere Rolle zuzukommen, wie Philippe Bernard, Brocade-Schweiz-Chef gegenüber Computerworld ausführt. Dabei könne der Hersteller auf seiner Erfahrung als Entwickler von Speichernetzen (Storage Area Networks; SAN) zurückgreifen. «Die Anforderungen an ein SAN waren schon immer höher als an ein reines Netzwerk», gibt Bernard zu bedenken. Auch der Betrieb von virtuellen Maschinen bedinge ein widerstandsfähigeres Netz, das sich flexibel an Änderungen anpasst. Erreicht werde dies beispielsweise, indem man den Netzwerkverkehr über mehrere Pfade (Multipath-Prinzip) abwickelt, führt Bernard aus.
Daneben sollen die VDX-Switches mit weiteren Merkmalen punkten. So habe man besonderes Augenmerk auf die einfache Verwaltbarkeit gelegt. Noch wichtiger ist dagegen die Offenheit der Geräte, die auf Standards wie Trill (Transparent Interconnection of Lots of Links) der IETF (Internet Engineering Task Force) und auf Normen wie Data Center Bridging und Shortest Path Bridging der IEEE (Institute of Electrical and Electronics Engineers) baut. «Unsere Geräte arbeiten nicht nur mit bereits bestehenden Legacy-Netzwerk-Komponenten zusammen. Es ist ihnen auch gleich, ob Sie Speicher von NetApp oder von EMC, ob Sie Server von IBM, HP oder Dell einsetzen, oder ob Sie auf den Hypervisor von VMware, Oracle oder Microsoft setzen», betont Bernard. Mit diesem unabhängigen, neutralen Standpunkt, hofft Brocade mit vielen Anwenderfirmen ins Geschäft zu kommen. Erste Zahlen sollen dies bereits bestätigen. «In Europa konnten wir diesbezüglich umsatzmässig um 50 Prozent zulegen», gibt Bernard zu Protokoll.



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