8-Kern-Turbo 30.03.2010, 23:27 Uhr

Intel zündet Xeon-7500-CPU

Früher als gedacht: Der weltgrösste CPU-Hersteller Intel bietet ab sofort mit dem Nehalem-EX sein neues Prozessorflaggschiff X7560 für den Serverbereich an.
Nehalem-EX-Wafer
Damit attackiert der weltgrösste CPU-Hersteller seinen Erzrivalen AMD. Die Firma hatte ihrerseits erst wenige Tage zuvor den 12-Kerner «Magny Cours» vorgestellt.
Konzipiert ist die neue Xeon-7500-Reihe für die Mainstream-Server-Sparte. Konkrete Einsatzgebiete sieht man aber auch bei Spitäler oder Börsen. Sie profitieren von der hohen Zuverlässigkeit, Ausfallsicherheit und Wartbarkeit (RAS Reliability, Availability and Serviceability). Die neue Xeon-Reihe sorgt laut Intel für Datenintegrität und erhöht die Verfügbarkeit. Ihre Leistungsfähigkeit entspricht in etwa der von 20 älteren Server-Systemen, die mit Einkern-Prozessoren (bei gleichem Takt, Anmerkung der Redaktion) betrieben werden, so Intel.
Architektur: Milliardengrenze gesprengt
Intels neue 8-Kern-CPU ist mit der Hyper-Threading ausgestattet, womit sich insgesamt 16 Threads parallel bearbeiten lassen. Die CPU besitzt insgesamt 2,3 Milliarden elektronische Schaltkreise, wird jedoch noch im Fertigungsprozess von 45 Nanometer hergestellt. Die schnellste Server-CPU, das Modell Xeon 7560, taktet mit 2,66 GHz und besitzt insgesamt einen 24 MB grossen L3-Cache. Die TDP (Thermal Design Power) spezifiziert der Hersteller beim Flaggschiff auf 130 Watt. Neben diesem Modell komplettieren die 4- und 6-Kern-Variante die neue Server-Reihe. Alle Modelle sind dabei mit der Hyper-Threading-Funktion ausgestattet.
Erkennt «schwerwiegende Fehler»
Eine der wichtigsten Funktionen der neuen Xeon-Reihe ist die «Machine Check Architecture» (MCA) Recovery. Die Funktion erlaubt es dem Prozessor direkt mit dem Betriebssystem oder dem «Virtual Machine Manager» zusammen zu arbeiten, und vereinfacht die Wiederherstellung eines Systems nach schwerwiegenden Fehlern. Denkbares Szenario ist etwa ein Fehler auf den Busszuleitungen bis hin zu einem Cache-Fehler. Mithilfe von MCA können solche Fehler innerhalb der CPU(s) abgefangen werden. Diese Funktion war bislang nur für Intels Itanium-Prozessor-Familie und andere RISC-Prozessoren verfügbar. Der Chipsatz für Intels neue Server-CPU-Linie entspricht übrigens genau dem für den erst kürzlich lancierten Itanium 9300.
Für HPC und Finanzanalysen
Ebenso Bestandteil der Xeon-7500-Serie ist Intels «QuickPath Interconnect»-Technologie (QPI), die zwischen dem Chipsatz und der CPU zum Einsatz kommt. Mit QPI lassen sich kostengünstige und hochskalierbare Acht-Prozessor-Server bauen, ohne Controller von anderen Herstellern zu benötigen. Intel arbeitet nach eigener Aussage auch mit Herstellern zusammen, um hochleistungsfähige Systeme mit 16 Prozessoren für grosse Unternehmen liefern zu können. Möglich sind «Superrechner» mit bis zu 256 Prozessoren und 16 Terabyte Speicher, die für High Performance Computing (HPC) und Breitband-intensive Anwendungen wie Finanzanalysen, numerischen Wettervorhersagen oder der Aufschlüsselung von Genen und Erbgut benötigt werden.
20 neue Leistungsrekorde
Laut Intel bieten die Xeon-7500-Prozessoren den grössten Leistungssprung in der Geschichte der Xeon-Prozessoren. So soll der Chip ist über eine Reihe von Benchmarks hinweg dreimal so schnell wie sein Vorgänger, der Xeon 7400, sein. Mit einer bis zu achtfach höheren Speicherbandbreite im Vergleich zu den Xeon-7400-Prozessoren und der vierfachen Speicherkapazität mit 16 Speicher-Steckplätzen pro Prozessor, liefern die Xeon-7500-Prozessoren in einer Vier-Sockel-Plattform bis zu 1 Terabyte Arbeitsspeicher. Auf Geräteseite bieten unter anderem Cisco, Dell, Fujitsu, HP, IBM und Oracle absofort entsprechende Server an.



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