20.08.2007, 12:07 Uhr
IBM plant Übernahme und entwickelt MRAM
Wind River, eine amerikanische Anbieterin von Betriebssystemen für Embedded-Anwendungen, soll verkauft werden. IBM wird als aussichtsreichste Interessentin gehandelt. Ausserdem entwickelt Big Blue zusammen mit TDK MRAM.
Das Echtzeitbetriebssystem VxWorks verschaffte Wind River Bekanntheit, da es unter anderem von der Nasa für die Steuerung der Mars Exploration Rover ,,Opportunity" und ,,Spirit" eingesetzt wurde. Seit 2005 engagiert sich Wind River auch im Open-Source-Bereich und hat im Februar 2007 die Rechte am Echtzeit-Linux RTLinux von FSMLabs übernommen. Nun soll die Anbieterin laut Gerüchten amerikanischer Medien verkauft werden, wobei IBM als aussichtsreichste Kandidatin gehandelt wird.
IBM hat derweil ein gemeinsames Forschungsprogramm mit TDK angekündigt, das die Entwicklung von Magnetic Random Acces Memory (MRAM) vorantreiben soll. Um höhere Speicherdichten als bisher zu erhalten, soll der Spin-Momentum-Transfer-Effekt genutzt werden. Ziel der Zusammenarbeit von IBM und TDK, die auf vier Jahre angelegt ist, ist ein Produkt mit Strukturdimension en von 65 nm. MRAM ist eine Speichertechnik, die magnetische Remanenz in einer dünnen ferromagnetischen Schicht ausnutzt und über eine sehr hohe Schaltgeschwindigkeit verfügt. Daten bleiben bei ausgeschaltetem Strom dauerhaft gespeichert, MRAM lässt sich aber anders als Flash Memory beliebig oft löschen und überschreiben. MRAM könnte vor allem als Hauptspeicher bei Multiprozessor-Architekturen zum Einsatz kommen, da er dichter zu packen ist und kürzere Zugriffszeiten erlaubt. Bislang ist MRAM aber noch zu teuer.
Alina Huber