Nadja Risse wird BTs Landeschefin
23.10.2019, 15:01 Uhr
BT stärkt Schweizer Standort
Der Telko- und IT-Dienstleister British Telecom (BT) hat sich in der Schweiz neu aufgestellt, personell und räumlich. Künftig will BT mit einem eigenen Schweizer Standort, Country Managerin vor Ort und einem Experience Center den Markt aufmischen und Kunden gewinnen.
British Telecom (BT) will am Schweizer Markt wachsen. Wie ernst es dem Konzern damit ist, hat der Telko und IT-Dienstleister diese Woche in Wallisellen gezeigt. BT hat aus seinem Büro in der Schweiz eine eigenständige Dependance gemacht. Das soll der neuen BT Schweiz zu mehr Gewicht am heimischen ICT-Markt verhelfen.
Geleitet wird BT Schweiz von Nadja Risse, die seit letzten Herbst als Director Healthcare and Life Sciences bei BT bereits Kunden lokal betreut. Risse, die zuvor in mehreren Ländern für den Branchenriesen Vodafone arbeitete, freut sich auf die kommende Zeit im Pilotensitz der neuen Länderdivision: «Es ist die richtige Zeit, um bei BT zu sein, wenn man etwa verändern will.» Das Team habe in der Vergangenheit einen tollen Job gemacht, allerdings sei man in den letzen Jahren kaum sichtbar gewesen, räumte Risse an einem Medien-Roundtable zu Beginn dieser Woche ein.
Moderne Arbeitsplätze bei BT Schweiz in Wallisellen
Das soll sich ändern. Etwa mit den neuen Räumlichkeiten für die Mitarbeitenden und Kunden. Bei einer Führung erläuterte Risse, das Konzept. Der Open Space bietet Platz für 50 Mitarbeitende. Lampen mit darunter hängenden Rechtecken, die an löchrige Eierkartons erinnern, streuen das Licht angenehmen und dämpfen den Schall, so dass man am höhenverstellbaren Schreibtisch entspannt arbeiten kann.
20 weitere Arbeitsplätze sind für die Zusammenarbeit ausgelegt, beispielsweise für Besprechungen. Darüber hinaus bieten schallisolierte Kabinen die Möglichkeit auch mal ungestört zu telefonieren.
Aussergewöhnlich ist der Fitness-Desk. Ein Schreibtisch, montiert über einem Laufband. Dies sei ideal, wenn man einem ausgedehnten Skype-Call folgen, aber nicht aktiv daran teilnehmen muss, erklärte Risse die Idee dahinter.
Neben dem Laufband laden Sessel dazu ein, in Ruhe zu arbeiten. Ihre extra hohen und halbrunden Lehnen schirmen ein wenig die Umgebung ab. Und nicht nur das, sie wurden in Richtung der Fenster aufgestellt, so dass man auch mal die Augen beim Blick in die Ferne entspannen kann.
In den Büros stösst man immer wieder auf das neu gestaltete BT-Logo. Auch das eine Premiere. Seinen neuen Marken-Auftritt unter dem Motto «Beyond Limits» hatte BT am 18. Oktober in London vorgestellt. Die Schweiz zählt zu den ersten Standorten, die das neue Design einsetzen.
Highlight: Customer Experience Center
An den Office-Arbeitsplätzen vorbei führt der Weg zum neuen Customer Experience Center. Hier präsentieren Spezialisten des Unternehmens Unternehmenskunden ihre Lösungen.
«Die Schweiz ist ein strategisch bedeutender Markt für uns. Wir unterstützen viele der Global Player, die hier heimisch sind, bei ihrer Digitalen Transformation. In unserem neuen Customer Experience Centre können wir unsere innovativen, sicheren, vernetzen Lösungen für Kommunikation und Zusammenarbeit jetzt live erlebbar machen», erläutert Risse die Funktion des Centers.
In der Mitte des langgezogenen Raums lädt ein graues Sofa in Schlangenlinien zum verweilen ein. Dahinter bieten Stühle weitere Sitzgelegenheiten. Von den Sitzen aus blickt man auf zwei Digital-Signage-Bildschirme. Rechts davon steht an der Wand eine Kommode auf der verschiedene Handys und Collaboration-Lösungen stehen. An ihnen können etwa Telepresence-Produkte ausprobiert werden.
Das Customer Experience Center in Zürich ist Teil eines weltweiten Netzwerks – BT ist in 180 Ländern aktiv – ähnliche Showrooms laden beispielsweise auch in London oder New York ein. Entsprechend den drei Stossrichtungen entlang derer BT wachsen will – Sicherheit, hochwertige User Experience und Netzwerke – werden in Zürich drei Lösungsbereiche vorgestellt.
Das Customer Experience Centre ist mehr als ein Showroom. Für BT ist es ein strategisches Instrument. Denn das Unternehmen will den Erfolg seiner Produkte und Services zunehmend an der User Experience messen. «Die User Experience ist das, was unsere Kunden vorantreibt», betonte Risse.
Fokus auf Netzwerk, IT-Security und User Experience
Für eine Demo wurde sie durch eine Kollegin und drei Kollegen unterstützt, die teilweise extra aus London angereist waren.
Iain Henderson, einer von 3000 Security-Spezialisten, zeigte die Möglichkeiten von Nexus auf. Die Applikation soll Sicherheitsverantwortliche bei ihrer Arbeit unterstützen. Das Programm erkennt etwa mithilfe von Machine Learning Vorfälle im Netzwerk und kann helfen, mögliche Cyberangriffe abzuwehren. Risse betonte immer wieder die Fokussierung auf die Nutzererfahrung bei BT. Die Nexus-Software visualisiert die Vorgänge im Netzwerk. Das hilft, um etwa bestimmte Graphen-Beziehungen rascher nachvollziehen zu können, um so rasch den Weg von Angreifern zurückzuverfolgen.
Eine weitere Säule ist der digitale Arbeitsplatz. BT bietet Kunden auch die Integration von Collaboration-Hardware und Software an.
Merce Grau Munoz, Customer Experience Manager bei BT Schweiz, demonstrierte dies anhand eines aufgesetzten Videomeetings mehrerer Anwender, die sich über die Software Microsoft Teams, Cisco Webex und ein Polycom-System einwählen und problemlos miteinander reden und sich auch sehen konnten.
Auch im Segment der Netzwerkwartung unterstützt der Provider seine Kunden mit einer umfangreichen Applikation. Service Intelligence zeigt über ein visuelles Dashboard den Zustand des Netzwerks und seiner Komponenten an.
Bei BT führt man dazu nach eigenen Angaben Daten aus Tausenden von Geräten wie Routern, Firewalls, Servern etc. zusammen und stellt sie grafisch dar. Störungen liessen sich auf diese Weise während der Demo von BTs Marc Pendleton mit wenigen Mausklicks erkennen und lokalisieren.
Auf einer Landkarte war zu sehen, in welchem Land ein Problem aufgetreten war. Anschliessend konnte man bis auf Geräteebene hinab zoomen so dass das System die Zustände einzelner Netzwerkkomponenten anzeigte. Auf diese Weise liesse sich im Problemfall gezielt ein Servicetechniker aufbieten.