Daten stehen im Zentrum

Vom Onlinehandel lernen

Interessant ist, dass auch Cyrill Schmid, CEO und Inhaber des Beratungshauses Schmid + Siegenthaler Consulting, zu den zentralen Themen des zurückliegenden Jahres «einerseits die Automatisierung und Vernetzung von Prozessen, andererseits aber auch die Vereinfachung und Optimierung bestehender Systemlandschaften» zählt. Weiter erklärt Schmid, der auch als Event-Veranstalter und Betreiber der IT-Plattform Topsoft das Digitalisierungs­geschehen der Schweizer Industrie hautnah verfolgt, dass insgesamt eine Tendenz festzustellen sei, «den Nutzen von Business-Software im Unternehmen zu erhöhen». Viele Betriebe würden sich intensiv Gedanken darüber machen, wie sie zum Beispiel Daten besser für Analysen oder automatisierte Workflows nutzen können. Zudem konstatiert Schmid, dass die steigende Bedeutung im B2B- und B2C-Online-Handel dazu geführt habe, vermehrt integrierte ERP- und E-Commerce-Systeme einzusetzen. Das wiederum, fügt er an, «hat das Management von Produktinformationen ins Zentrum gerückt». Zudem seien «mit der zunehmenden Digitalisierung auch die Anstrengungen für Datenschutz und -sicherheit gestiegen».
“Wir erleben in der Schweiz eine Digitalisierung der kleinen, aber stetigen Schritte„
Cyrill Schmid, Schmid + Siegenthaler Consulting

Schmid rückt auch noch einmal die Pandemie-Massnahmen in den Fokus. Sie hätten fast schlagartig die Dezentralisierung der Arbeitsplätze gebracht. «Dank Cloud-Services, Online-Meetings und Videocalls konnte der Betrieb weitgehend aufrechterhalten werden», fügt er an. Darüber hinaus hätten stockende Versorgungswege in den globalen Märkten den erhöhten Bedarf an Planungssicherheit und Flexibilität in Fertigung und Logistik demonstriert: «Auch hier zeigte sich, wie wichtig aktuelle Daten und integrierte Systeme sind.» Nicht zuletzt habe Corona zu Umsatzrückgängen und steigendem Kostendruck geführt und es waren die «Automatisierung von Prozessen und Massnahmen zur Effizienzsteigerung», mit denen diese Probleme einigermassen abgefedert wurden, jedoch auch einen höheren Digitalisierungsgrad erforderten.
Für Schmid ist aber klar: Die genannten Themen werden sich als Trends weiter fortsetzen und noch mehr verstärken: «Wir erleben in der Schweiz eine Digitalisierung der kleinen, aber stetigen Schritte.» Das hänge auch mit den zu erwartenden Verschiebungen in der globalen Wirtschaft und Politik zusammen. «Europa rückt enger zusammen. Souveränität gewinnt an Bedeutung. Es sind massive Auswirkungen auf Schweizer Industrieunternehmen zu erwarten. Mittlere und grosse Firmen werden die Digitalisierung noch schneller vorantreiben, um schneller reagieren zu können. Um wettbewerbsfähig zu bleiben und die Administration zu vereinfachen, steigt in kleineren Unternehmen die Nutzung von Gesamtlösungen. In beiden Fällen spielt die Cloud eine wichtige Rolle», so Schmid.



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