Die IT auf eine neue Basis stellen
Flexiblere Optionen erhalten
Mittlerweile haben hyperkonvergente Systeme ein höheres Mass an Flexibilität erreicht als in der Anfangsphase. So haben Nutzer bei Lösungen wie Dell EMC Powerflex die Möglichkeit, sowohl virtualisierte als auch physische Server zu betreiben. Auch die Skalierbarkeit wurde optimiert. Bei einem Teil der Systeme können Nutzer beispielsweise die Storage-Kapazitäten, den Arbeitsspeicher und die Rechenleistung einer HCI separat erweitern. Ausserdem gehen die Hersteller solcher «HCI 2.0»-Systeme dazu über, auch SANs (Storage Area Networks) und Edge-Computing-Anwendungen zu unterstützen.
Hinzu kommt, dass HCIs für spezielle Anwendungsfälle zur Verfügung stehen. So hat HPE mit der Simplivity-Reihe kompakte Appliances mit zwei Knoten entwickelt, die für den Einsatz in Aussenstellen und im Bereich Edge Computing optimiert sind. Dell Technologies hat mit VxRail eine Lösung im Portfolio, die auf VMware-Umgebungen abgestimmt ist. «Wir bieten unseren Kunden die Möglichkeit, ihre Nutanix-Lösung beispielsweise in der Cloud von Amazon Web Services zu betreiben, entweder ganz oder teilweise, und dort die Ressourcen beliebig zu erweitern», erläutert wiederum Goldbrunner.
Der Run auf die Cloud hält auch in der Schweiz weiter an
Swico, der Wirtschaftsverband für die digitale Schweiz, hat kürzlich in Zusammenarbeit mit der International Data Corporation (IDC) die Swico House View 2022 veröffentlicht. In dieser werden die wichtigsten ICT-Trends für die Schweiz und die dazugehörigen Marktzahlen beleuchtet. Hierzu gehört natürlich auch der Trend zur «Cloud» als einer der zentralen Enabler der Digitalisierung und von digitalen Plattformen, die für neue, disruptive Geschäftsmodelle unverzichtbar geworden sind.
Gemäss der Swico House View hat der Schweizer Markt am Weltmarkt – der 2021 einen Absatz von 515,5 Milliarden US-Dollar erreicht haben soll – einen Anteil von ca. 1 Prozent und erreicht bis Ende 2021 voraussichtlich ein Volumen von 5,5 Milliarden US-Dollar. Bei dem von IDC für die Schweiz erwarteten durchschnittlichen Jahreswachstum von 13 Prozent bedeutet dies bis Ende 2025 einen Absatz von 8,9 Milliarden US-Dollar.
Da für viele Unternehmen die Standardstrategie «Cloud first» oder sogar «Cloud only» lautet, kann laut Swico davon ausgegangen werden, dass die Nutzung von Cloud-Diensten in den nächsten Jahren drastisch zunehmen wird. Das habe sich bereits 2019 gezeigt, als die Ausgaben für öffentliche Cloud-Dienste aufgrund der starken Nachfrage nach SaaS-Anwendungen weltweit um 23,1 Prozent gestiegen sind. Mit dem steigenden Bedürfnis nach Cloud-Lösungen wird auch das Thema Cloud-Sicherheit immer wichtiger. Entsprechend steigen laut Swico die Marktchancen für Beratungen durch die Cloud-Anbieter in diesem Bereich, insbesondere bei der Vorbeugung von Malware-Angriffen.
Cloud ist wichtigster Trend
In einer Befragung der Swico-Mitglieder zeigte sich, dass diese 30 Prozent ihrer Investitionen – und damit den Grossteil – in den Technologietrend «Cloud» tätigen wollen (vgl. Grafik). Die Ränge 2 und 3 belegen «Plattformen» (23 %) und «Cybersecurity» (18 %). Gegenüber dem Vorjahr ging das Investitionsvolumen 2021 der Swico-Mitglieder leicht zurück, und zwar um 2 Prozent.
Mit total 24 Prozent (-1 %) am Gesamtvolumen aller laufenden Projekte befindet sich die «Cloud» an zweiter Stelle aller Trend-Technologien. Innerhalb dieses Trends finden mit 15 Prozent (+1 %) am meisten Projekte in der Branche «Finanzdienstleister und Versicherungen» statt, gefolgt von «ICT-Herstellung und -Dienstleistungen» mit 11 Prozent (+2 %). Weitere Branchen mit erhöhtem Projektvolumen sind «Öffentliche Verwaltung inklusive Erziehung/Unterricht» mit 8 Prozent (+2 %) sowie «Medien, Kunst, Unterhaltung, Erholung» mit ebenfalls 8 Prozent (+4 %).