Die IT auf eine neue Basis stellen
Mit HCI die IT-Infrastruktur erneuern
Eine Option, um die IT-Infrastruktur und Rechenzentren für diese Anforderungen fit zu machen, ist der Einsatz von Hyper-Converged-Infrastructure-Systemen. HCI-Systeme kombinieren Storage, Server und Netzwerkkomponenten in einer Infrastruktur. Hinzu kommen ein Hypervisor und eine Management-Software. Das Ergebnis ist ein softwarebasierter Infrastruktur-Stack. Er kann sowohl aus speziellen Appliances als auch aus herkömmlichen Servern und Netzwerksystemen bestehen. Damit lässt sich die IT-Infrastruktur in Rechenzentren und Niederlassungen modernisieren. Zu den Anbietern solcher Systeme zählen Cisco, Dell Technologies, VMware und Nutanix, zudem NetApp, HPE und Microsoft.
“Modernisierungsmassnahmen sollten stetig und kontinuierlich umgesetzt werden, damit sich nicht zu viel aufstaut„
Christian Daser, IBM
«Eine HCI spart Platz, Strom und Arbeitsaufwand. Zudem reduziert sie die Gesamtbetriebskosten um 40 bis 60 Prozent», erläutert Nutanix-Manager Goldbrunner. Ein Schlüsselelement ist das zentrale Management der Services und Anwendungen. Dadurch ist es möglich, IT-Dienste und Applikationen unabhängig davon zu verwalten, wo sie ausgeführt werden: im Unternehmensrechenzentrum, in einer Public Cloud oder in einer Hybrid-Cloud-Umgebung. «Eine HCI bedeutet somit Wahlfreiheit auf allen Ebenen: Hardware, Hypervisor und Cloud-Umgebung. Das ist IT und Cloud zu Bedingungen der Anwender, nicht der Anbieter.»
Naturgemäss plädiert auch Dell, selbst Anbieter von HCI-Systemen, für diesen Ansatz. Vorteile seien die Skalierbarkeit, der hohe Integrationsgrad sowie die Automatisierungsfunktionen in Verbindung mit einem Lifecycle-Management (LCM), erläutert Kallies. Hinzu kommt die Ausfallsicherheit von HCI-Clustern: «Fällt eine Hardware- oder Software-Komponente aus, wird der entsprechende Knoten isoliert.» Seine Funktion übernehmen andere Teile des Clusters. «Das führt zu niedrigen Ausfallzeiten von Services; Applikationen sind weiterhin erreichbar», ergänzt Kallies.
Vertical SaaS: Branchen-Software aus der Cloud beziehen
Wer ältere Anwendungen durch SaaS-Angebote (Software as a Service) aus der Cloud ersetzt, wird in vielen Fällen bei horizontalen SaaS-Lösungen landen.
Sie sollen möglichst viele Interessenten erreichen, unabhängig davon, in welchen Branchen die Unternehmen tätig sind und welche speziellen Anforderungen sie an eine Geschäfts-Software haben. Hierzu gehören zum Beispiel Slack, Office 365 oder Google Workspace.
Anders bei Vertical SaaS: Solche Applikationen sind auf die Anforderungen einzelner Branchen zugeschnitten, etwa auf den Gesundheitsbereich, das Projektmanagement in der Bauindustrie oder die Verwaltung von Immobilien. Sollen im Rahmen der Modernisierung von Anwendungen SaaS-Services eine grössere Rolle spielen, sind Vertical-SaaS-Lösungen eine Option, um branchenspezifische Prozesse besser abzubilden. So bietet beispielsweise SportsNow aus Bern eine SaaS-Applikation für die Administration von Fitness- und Gesundheitsstudios, die um ein Online-Buchungssystem mit Mitgliederverwaltung aufgebaut ist. timeSensor aus St. Gallen wiederum hat mit timeSensor Legal 365 einen SaaS entwickelt, mit dem Kanzleiprozesse zentralisiert und organisiert werden können, inklusive Timesheeting, Fakturierung, Fristenverwaltung etc.