Die To-do-Liste der Schweizer CIOs

Die Digitalisierte Kita

Kindererziehung ist ein Bereich, wo man den Einsatz neuer Top-Technologien nicht unbedingt als Erstes vermuten würde. Und um allen Bedenken von vornherein den Wind aus den Segeln zu nehmen, wiegelt Benjamin Heggenberger, Bereichsleiter Betriebswirtschaft bei Profawo Basel, erst einmal ab. Profawo Basel ist eine gemeinnützige Non-Profit-Organisation mit rund 150 Mitarbeitenden, die zurzeit in Basel sieben Kindertagesstätten, einen privaten Tageskindergarten, Feriencamps und eine Nanny-Vermittlung betreibt.
“Die Ablösung der Kita-Leiterinnen durch komplexe Algorithmen und der Einsatz von Robotern ist nicht geplant„
Benjamin Heggenberger, Profawo Basel
«Im Fokus steht keine Ablösung unserer hochqualifizierten Fachpersonen in der Kita durch Roboter, auch der Ersatz der Kita-Leiterinnen und -Leiter durch komplexe Algorithmen ist nicht geplant», stellt Heggenberger klar. Vielmehr will er die aktuell noch mit Papier und Bleistift durchgeführten betrieblichen Abläufe digitalisieren und die generierten Daten in der firmeneigenen Cloud speichern mit dem Ziel, die Personaleinsatzplanung und die Ressourcensteuerung zu optimieren. Im Personalpool von Profawo stehen zum Beispiel auch 100 Nannys, die je nach den Umständen sehr schnell für Notfälle eingesetzt werden.
Rasches Handeln ist dann wichtig. Vergangenes Jahr startete Profawo zusammen mit dem Beratungshaus PwC und auf Basis von Abacus-ERP mit der Implementierung von ProfawoCare, einer Business-Software für die Cloud, die ins­besondere auf die Anforderungen der Kinderbetreuungsbranche zugeschnitten ist. Ein Prototyp der Software wurde Ende Februar 2019 erfolgreich präsentiert. Die firmenweite Einführung ist für das vierte Quartal 2019 vorgesehen.
Ab Mitte 2019 sollen Eltern die Kitas auch virtuell besichtigen können. «Selbstverständlich wird die Besichtigung in personam vorerst weiterhin die übliche Vorgehensweise bleiben, denn Eltern möchten sich schliesslich selbst und vor Ort einen genauen Eindruck verschaffen, wie ihre Sprösslinge betreut werden», versichert Heggenberger. Aber für Expats, die in die Schweiz ziehen und für Familien mit engem Zeitplan sei ein virtueller Rundgang durch die Kinderbetreuungsstätte sicher ein grosser Vorteil.



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