«Bei SAP gibt es aktuell sehr viele Herausforderungen»

Kunden und SAP fehlen die Fachleute

Sind Sie, Herr Zumbach, zufrieden mit der Zusammenarbeit mit SAP?
Zumbach: Grundsätzlich ja. Es ist ein Geben und ein Nehmen. Die Zusammenarbeit ist sehr intensiv und wird auch niemals beendet sein. Bemerkenswert ist der direkte Zugang zu den Vorständen der SAP, die wir jederzeit erreichen können. Allerdings diskutieren wir auch nicht alles in der Öffentlichkeit, sondern suchen erst eine für beide Seiten akzeptable Lösung, bevor wir die Ergebnisse kommunizieren.
Gibt es Unterschiede zwischen den Schweizer Mitgliedern der DSAG und der Gesamtvereinigung?
Zumbach: Wir sind eine relativ kleine Gruppe, so dass wir sehr agil handeln können und kurze Wege haben. Gleichzeitig sind wir ein Teil einer grossen und starken DSAG, die uns das nötige Gewicht gibt, wenn wir mit Fragen oder Herausforderungen an SAP herantreten.
Was tut die DSAG gegen den Fachkräftemangel? Und: Bekommen Sie für Ihre Projekte das qualifizierte Personal?
Flury: Die DSAG hat das Programm «DSAG-Academy» gestartet, das den Nachwuchs für Informatik und SAP begeistern soll. Zusätzlich haben wir Weiterbildungsangebote lanciert, die hauptsächlich von DSAG-Vorstand Ralf Peters vorangetrieben werden. Bei beiden Initiativen bin ich selbst gespannt, wie sie von den Absolventen und Kunden angenommen werden.
Speziell in der Schweiz ist der Fachkräftemangel ein grosses Thema. Als Anwender von SAP-Lösungen finden wir kaum Leute. So ermutigen wir die angestellten Kollegen, in den Betrieben selbst aktiv zu werden und Mitarbeiter fortzubilden.
Und auch bei SAP selbst sehe ich eine Herausforderung. Der Grund ist, dass der Konzern in den letzten Jahren sehr viel Technologie zugekauft hat. Oftmals fiel die Wahl auf Best-of-Breed-Lösungen, die hervorragende Ergänzungen des Portfolios sind. An einigen Stellen fehlen aber nun die Spezialisten, die aus den neuen Tools und den «alten» Produkten eine integrierte Gesamtlösung bauen können.
Zur Organisation
DSAG und die Schweiz
die Deutschsprachige SAP-Anwendergruppe (DSAG) wurde 1997 gegründet. Heute zählt der Verband mehr als 60'000 Mitglieder aus über 3300 Unternehmen im deutschsprachigen Raum. In der Schweiz ist die DSAG seit 2005 vertreten. Hier zählt sie mehr als 3000 Mitglieder aus rund 250 Unternehmen. Die landesspezifischen Interessen der Mitglieder sind in sieben Arbeitsgruppen gebündelt: BI & Analytics, CCC/Service & Support, Immobilien, Instandhaltung, Pensionskasse, Personalwesen sowie Utilities.



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