Klage wegen HANA
22.06.2018, 10:30 Uhr
SAP droht ein Rechtsstreit mit Teradata
SAP soll bei der Entwicklung von HANA widerrechtlich Teile anderer Datenbanken verwendet haben. Deshalb wird der Software-Konzern nun vom IT-Unternehmen Teradata in den USA verklagt. Gefordert wird eine Unterlassung sowie ein finanzieller Ausgleich.
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Dem Walldorfer Software-Konzern SAP droht in den USA Ungemach: Das IT-Unternehmen Teradata behauptete am Mittwoch, dass der Dax-Konzern über Jahrzehnte geistiges Eigentum gestohlen und seine Marktmacht bei der Datenbank-Software HANA ausgenutzt habe. Nach eigenen Angaben hat Teradata eine Klageschrift bei einem Gericht in Kalifornien eingereicht. Das Unternehmen fordert eine Unterlassung sowie einen finanziellen Ausgleich.
Ein SAP-Sprecher sagte, der Konzern habe die Klage mit Überraschung zur Kenntnis genommen. SAP prüfe den Fall derzeit genau. Laufende Verfahren kommentiere der Konzern aber in der Regel nicht.
Der Streit mit Teradata ist nicht neu. Bereits 2015 waren im «Spiegel» und im ARD-Magazin «Fakt» Vorwürfe laut geworden, SAP habe bei der Entwicklung seiner Kernsoftware HANA widerrechtlich Teile anderer Datenbanken verwendet, darunter solche der US-Konkurrenten Oracle und Teradata. SAP-Mitgründer und -Aufsichtsratschef Hasso Plattner hatte die Vorwürfe daraufhin im Interview mit der «Wirtschaftswoche» zurückgewiesen. HANA basiere auf einer Datenbank namens Hyrise, die von Plattners Software-Institut HPI selbst entwickelt worden sei. Hyrise wiederum sei ein Open-Source-Produkt, eine Software, derer sich jeder kostenlos bedienen darf.