17.04.2015, 12:21 Uhr
SAP plant Anpassung der Schweizer Lizenzpreise
Seit dem SNB-Entscheid zahlen Schweizer SAP-Kunden mehr als ihre europäischen Nachbarn. Für die gleichen Leistungen. Jetzt sollen die Lizenzpreise sinken, berichtet die Schweizer Interessengemeinschaft IG SAP CH.
SAP bleibt zunächst hart: Vertrag ist Vertrag
Dem Lizenzwert liege ein fester Wechselkurs zugrunde, der zum Zeitpunkt des Abschlusses auch für die Wartung gelte, zitiert die IG SAP CH den CFO der SAP Luca Mucic. Der Kurs bleibe dann im Guten wie im Schlechten gleich, denn Vertrag sei Vertrag, so die offizielle Position des deutschen Software-Riesen. Wer also zum Beispiel mit CHF 1,60 abgeschlossen habe, bleibe bis zum Wartungsende dabei. SAP spiele seine Marktmacht aus, denn es gebe noch keine echten Alternativen für die Wartung der Systeme, so der Standpunkt der IG SAP CH. SAP provoziere mit seinem aktuellen Verhalten, dass unzufriedene Kunden einen Umstieg auf einen Dritt-Wartungsanbieter in Erwägung ziehen. «Da kommt der Markteintritt von RiminiStreet in Europa gerade recht», betont Hartmann. Auch die Einschaltung von Preisberwachern und der Weko bleiben Optionen.
Umrechnungskurs CHF 1,05 erwartet
Gleichwohl gibt es einen kleinen Hoffnungsschimmer: Zwar hat SAP ihre Lizenzpreisliste bis dato noch nicht an die aktuellen Gegebenheiten angepasst. Man wolle das aber demnächst tun. «Ein Update wurde nach mehrmaliger Nachfrage bei SAP jetzt angekündigt», sagte die IG SAP CH zu Computerworld. «Wir erwarten einen Umrechnungskurs von CHF 1,05». Gemäss den Aussagen der SAP seien der grössere Teil der Kunden mit den individuellen Vereinbarungen zufrieden, so die IG SAP CH weiter.