SAP All-in-One und IFS sind ERP-Leaders

Gartner hat einen neuen "Magischen Quadranten" für Mittelstands-ERP präsentiert, und Research Director Christian Hestermann macht vorab in seinem Blog ein wenig Werbung dafür. Es ist doch immer wieder amüsant zu lesen, wie das eigene ERP-System und der Anbieter der Wahl im "unbestechlichen" Analystenurteil abschneiden. Insgesamt bescheinigt Hestermann dem ERP-Markt eine "grosse Stabilität". Stabil sollte er auch sein, denn Kunden binden sich an einen ERP-Anbieter für viele, viele Jahre.  Zwei Lösungen haben sich, und das ist neu, in Gartners Magischem Quadranten als "Leaders" qualifiziert: SAP Business All-in-One und IFS Applications. Beide ERPs wenden sich an grössere, mittelständische Unternehmen. Da Hestermann ein Deutscher ist, meint er damit Unternehmen, die mindestens ab 1000 Mitarbeiter aufwärts beschäftigen.

Die Stärken von All-in-One und IFS Applications sieht er u.a. in der "grossen globalen Verfügbarkeit von Implementierungs- und Support-Ressourcen". Ein noch grösseres Lob heimsen Microsoft und der Anbieter Epicor ein. Microsoft Dynamics AX und Epicor ERP seien visionäre Lösungen, an denen sich die Zukunft von ERP-Systemen ablesen lasse, schreibt Hestermann überschwänglich.

Nun heisse aber "sehr gut" im Gartner-Quadranten nicht auch automatisch "sehr gut" für die eigene Firma, meint der Gartner-Analyst hintersinnig und zieht einen Vergleich mit der Automobilbranche: Ein Familienoberhaupt kaufe auch nicht automatisch den schnellsten Sportwagen, weil der insgesamt das beste Fahrzeug sei. Ein geräumiger Van liefere "unter Umständen" die intelligentere und oft auch kostengünstigere Lösung. Gott sei Lob, Gartner sei Dank. Liebe Schweizer Familienoberhäupter ab zwei Kindern aufwärts, gebt es ruhig zu. Ihr hättet euch doch sicher alle den schnellsten Sportwagen-Flitzer in die Garage geholt.