17.03.2009, 10:52 Uhr
Erste Entlassungen bei SAP
Am Standort im kalifornischen Palo Alto hat SAP eine nicht genannte Anzahl an Mitarbeitern freigesetzt. Die Massnahme ist Teil eines angekündigten Personalabbauprogramms, dem 3000 Stellen zum Opfer fallen sollen.
In Palo Alto unterhält SAP ein Entwicklungslabor. Nun mussten dort einige Mitarbeiter gehen. Erste Meldungen darüber kursierten vergangene Woche über den Messaging-Service "Twitter". Inzwischen hat SAP die Massnahmen in der US-Niederlassung bestätigt. "Die Entlassungen zielten nicht auf bestimmte Positionen oder Geschäftsbereiche ab", so ein Sprecher des Softwarekonzerns in den USA.
Anlässlich der Vorstellung der Quartalszahlen Ende Januar hatte SAP angekündigt, bis Ende 2009 die Belegschaft weltweit um 3000 Stellen auf 48'500 zu reduzieren, und zwar "unter konsequenter Ausnutzung der natürlichen Fluktuation". Offenbar reicht dies nun nicht mehr aus. Im Februar sickerte durch, dass SAP auch durch Aufhebungsverträge Arbeitsplätze abbauen will.
Ein von den Entlassungen betroffener Solution Engineer, der anonym bleiben will, verriet, die Personalmassnahmen kämen nicht überraschend, da die Geschäfte mit Software derzeit alles andere als gut liefen. Um Geld zu sparen, seien Vertriebsleute angehalten worden, sich mit Kunden über Web-Konferenzsysteme auszutauschen, statt sie zu besuchen. Ein umfangreiches Sparprogramm hatte SAP bereits im letzten Jahr eingerichtet.
Nach Ansicht des entlassenen SAP-Spezialisten leiste sich das Softwarehaus eine allzu umfangreiche Management-Ebene. Zudem seien in besseren Zeiten massenhaft Mitarbeiter eingestellt worden. "Da wurden Leute scharenweise angeheuert." Das soll nicht so bleiben: Léo Apotheker, künftig alleiniger Chef bei SAP, hatte Ende 2008 Umstrukturierungen in Aussicht gestellt