07.04.2015, 10:58 Uhr
UBS forscht an günstigeren Finanztransaktionen
Die UBS richtet in London ein Innovationslaber ein und verabschiedet sich von einer reinen In-House-Strategie. Im Gebäude eines FinTech-Inkubators soll unter anderem Blockchain, die Technologie hinter Bitcoin, erforscht werden.
Die UBS richtet in London ein Zentrum zur Erforschung neuer Technologien ein. Das berichtet das Wall Street Journal mit Verweis auf eine Nachricht der Bank. Im Labor sollen unter anderem Smart Contracts und Blockchain ? auf dieser Technologie basiert Bitcoin ? studiert werden. Die UBS hofft, damit auch traditionelle Finanztransaktionen günstiger und effizienter gestalten zu können.
Blockchain ist ein digitaler Kontoauszug für Transaktionen zwischen Computern und dient als Verifikationsinstrument von Kryptowähreungen. So werden im Bitcoin-System alle Transaktionen in Form von Datenblöcken ('Blocks') zusammengefasst. Ist ein Block komplett, wird er als Teil der Blockchain als permanente Datenbank verfügbar und ein neuer Transaktionsblock wird kreiert. Die Blockchain erfasst jede Transaktion und speichert sie dezentral auf vielen Rechnern. Durch diese verteilte Buchhaltung werden alle Teilnehmer des Netzwerks auf dem gleichen Stand gehalten, zugleich können zentrale Instanzen wie Banken vermieden werden. Vor rund einem halben Jahr sprach sich UBS-CIO Oliver Bussmann bereits fr Blockchain aus. Bussmann war damals der Meinung, dass sich eine Bank disruptiven Geschäftsmodellen stellen müsse. Blockchain sei aber nicht nur für Finanztransaktionen, sondern auch für Verträge und andere sensible Prozesse geeignet. Auch im Zusammenhang mit dem Internet der Dinge könnte Blockchain eine entscheidende Grundlage bilden. Bussmann betonte allerdings auch, dass eine Bank nicht aufgrund neuer Technologien ihre Glaubwürdigkeit verlieren oder Sicherheitseinbussen in Kauf nehmen darf. Das Innovationslabor der UBS wird in den Räumlichkeiten des FinTech-Inkubators Level 39 eingerichtet «Indem wir ein Innovationslabor bei Level39 einrichten, verabschieden wir uns von einer reinen In-House-Strategie», wird Oliver Bussmann in einer Mitteilung zitiert. Die UBS ist die erste global agierende Bank, die sich bei Level39 niederlässt. Allerdings ist sie keineswegs das erste Unternehmen, das sich mit Finanztechnologie befasst. Im letzten Jahr wurde gemäss einem Accenture-Bericht 12 Milliarden Dollar in den FinTech-Sektor investiert.