Bank Coop mit IT-Debakel

Welch miserabler Start ins neue Jahr für die Bank Coop. Die Tochter der Basler Kantonalbank hat am 6. Januar Konto- und Depotabschlüsse an falsche Adressen verschickt, schreibt der Blick. Grund dafür sei ein «Programmfehler», wie die Bank in einer Medienmitteilung schreibt. Der «Blick» spezifiziert, dass die falschen Zustellungen im Zusammenhang mit der Einführung einer neuen Punkteübersicht für das Supercard-Programm stehen.  Gemäss Banken-Communiqu sind nur «gewisse Kontoauszüge» betroffen, gemäss «Blick» und «Inside-Paradeplatz.ch» sind es jedoch weit mehr.

Tausende Abschlüsse könnten in falsche Hände geraten sein, zitiert Inside-Paradeplatz.ch eine Quelle. Einzelne Kunden hätten darum bereits gestern ihre Gelder abgezogen, es gehe dabei rasch um ein paar hunderttausend Franken. Dem Finanzportal liegt auch eine interne Mitteilung ans Personal vor, in dem offenbar geschrieben steht, dass «gegenüber Kunden oder Dritten keine Aussagen zu allfälligen weiteren Fällen abzugeben sind». Derzeit sei anzunehmen, dass der gesamte Versand der Jahresabschlüsse an alle Kunden der Bank Coop betroffen ist.

Die Bank muss nicht nur die Reaktion der Kunden, sondern auch die der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (FINMA) fürchten. Wie Tobias Lux, Mediensprecher der FINMA, gegenüber Computerworld sagt, werde man dem Fall nachgehen. «Wir wollen wissen, wie das geschehen konnte.» Mit der Panne befasst sich auch die Staatsanwaltschaft Basel-Stadt: Sie habe «ein polizeiliches Ermittlungsverfahren wegen Verdachts der fahrlässigen Verletzung des Bankgeheimnisses eröffnet», sagte am Mittwoch ein Sprecher der Behörde gegenüber «Radio SRF». Gegenüber «Computerworld» konnte die Bank Coop bisher keine Auskünfte zu Umfang und den technischen Ursachen des Problems geben. Man versprach, sich so bald wie möglich zu melden.