Gmail 31.08.2010, 11:03 Uhr

das Wichtigste ganz oben

Google hat seinem Webmail-Dienst Gmail die neue Ansicht «Priority Inbox» spendiert. Damit soll sich die Informationsflut besser meistern lassen.
Gmail-Anwender können die Priority Inbox detailliert konfigurieren
Die Priority-Ansicht (auf Deutsch heisst sie "Sortierter Eingang") ist in typischer Google-Manier zunächst als Beta deklariert. Das neue Feature teilt den Gmail-Posteingang in mehrere Bereiche auf. Vorgegeben sind «Ungelesen und wichtig», «Markiert» sowie alle übrigen Mails. Weitere Unterteilungen lassen sich bei Bedarf ergänzen.
Gmail klassifiziert alle eingehenden E-Mails nach einer Reihe von Faktoren (zum Beispiel Absender, Betreff, Umgang mit ähnlichen Nachrichten in der Vergangenheit, Direktheit der Adressierung), um ihre Wichtigkeit zu ermitteln. Über Plus- und Minus-Marker in jeder Nachricht können Anwender die Einordnung ändern und das System damit trainieren.
Die Priority Inbox ist im Übrigen optional und lässt sich in den Gmail-Einstellungen auch deaktivieren. Google selbst setzt das Feature bereits seit geraumer Zeit intern ein und hat ermittelt, dass typische Information Worker damit sechs Prozent Zeit bei der Abarbeitung ihrer E-Mails sparen.
Das neue Feature wird ab heute für alle Gmail-Postfächer weltweit ausgerollt. Google-Apps-Kunden bekommen es allerdings nur dann zu Gesicht, wenn ihr Systemverwalter in seinem Control Panel den Punkt «Enable pre-release features» angehakt hat.
Angesichts der Priority Inbox ist allerdings ausgesprochen verwunderlich, dass Google bei Gmail noch immer keinerlei Möglichkeit anbietet, beim Versenden einer Mail deren Priorität einzustellen, wie das bei praktisch jedem anderen Mail-Client möglich ist. Matthew Glotzbach, der für Google Enterprise zuständige Product Management Director, erklärte in einer Telefonkonferenz zur Ankündigung der Priority Inbox auf Nachfrage, den Wunsch nach diesem Feature habe Google von Business-Nutzern in der Tat schon öfter gehört. Es sei denkbar, dass es zukünftig in Gmail eingebaut werde - zum jetzigen Zeitpunkt gebe es dazu aber nichts anzukündigen.



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