2,7 Millionen Kilometer, 6 Jahre, 11 Unfälle
12.05.2015, 11:00 Uhr
Googles selbstfahrende Autos scheinen ziemlich sicher
Auch den selbstfahrenden Google-Autos werden Unfälle passieren, resümiert der Suchmaschinist nach der ersten intensiven Testphase. Die Statistiken zeigen aber auch, dass Roboterautos bereits jetzt sicherer sind als herkömmliche PWs.
Seit sechs Jahren testet Google das selbstfahrende Auto, besitzt derzeit eine Flotte von rund 20 Roboter-Wagen. 2,7 Millionen Kilometer wurden mit ihnen bisher zurückgelegt, davon rund 1,6 Millionen im autonomen Betrieb. In der Zeit seien die Autos in lediglich elf kleinere Unfälle verwickelt gewesen, schreibt Projektleiter Chris Urmson in einem Beitrag. Seine Fahrzeuge seien aber nie der Verursacher gewesen. Siebenmal sei jemand von hinten in eines der Google-Autos gefahren, vor allem an Ampeln. Auch an der Seite seien die Fahrzeuge gestreift worden und bei einem Zusammenstoss sei ein anderes Auto an einem Stoppschild vorbeigerollt. Verletzte habe es dabei nie gegeben und der Blechschaden soll sich jeweils in Grenzen gehalten haben. Trotzdem mahnt Urmson: «Verbringt man genug Zeit auf der Strasse wird es Unfälle geben. Egal ob in manuell oder automatisch gesteuerten Fahrzeugen.» In den einen aber deutlich mehr: Alleine im Jahr 2013 ereigneten sich auf Schweizer Strassen 17 473 Verkehrsunfälle mit Personenschaden. Dabei wurden 269 Personen getötet und 4129 schwer verletzt. Gemäss den Bundesamt für Statistik gibt es in der Schweiz derzeit einen Todesfall auf 496 Kilometer, die eine Person mit dem Auto zurücklegt. Auch wenn die Google-Autos noch länger brauchen, um diese Zahl Kilometer zu erreichen, zeigen die Statistiken eindrücklich: Autonomes Fahren muss die Zukunft sein. So sollen die Google-Autos verschiedentlich Unfälle verhindert haben. Einmal kreuzte ein Radfahrer den Weg, einmal bog ein anderes Auto aus der falschen Reihe ab und einmal erkannte die Elektronik, dass zwei Geisterfahrer entgegenkamen.
Passenderweise wird heute das erste Roboterauto die Schweizer Strassen befahren. Swisscom erhielt vom Bundesamt für Strassen (ASTRA) eine Sonderbewilligung für die Stadt Zürich. Dabei handelt es sich aber lediglich um ein Testprojekt. Bis autonome Fahrzeuge serienmässig hergestellt werden dürfen, müssen sie wohl noch mehrere Millionen Kilometer absolvieren. Experten rechnen damit, dass sie nicht vor 2020 im gewöhnlichen Strassenverkehr anzutreffen sind. Davor gilt es nebst technologischen, auch rechtliche Fragen zu klren. Unter anderem in Bezug auf die Haftung. Und ethnische Probleme anzugehen. Wie beispielsweise: Muss das Roboterauto auch fr Tiere bremsen? Und falls ja, wann?