Das Microsoft Surface Pro 9 (SQ3) im Test
Display, Akku & Leistung
Ebenfalls nur Lob gibt es für das Display des Surface Pro 9. Dieses löst mit 2880 × 1920 Pixeln auf und fährt damit eine gute Mitte zwischen QHD und UHD. Für ein Gerät mit 13 Zoll eine smarte Wahl, die sich auch in einer besseren Akkulaufzeit niederschlägt. Die Pixeldichte von 267 ppi ist bei dieser Grösse locker ausreichend. Aber Achtung: Microsoft hat im Display des Surface Pro 9 eine kleine Falle versteckt. Und zwar lässt sich das Display auf 120 Hz hochtakten. Das sorgt für wunderbar flüssige Bildläufe und Animationen, saugt aber auch den Akku markant schneller leer. Das Problem: Hat man sich einmal an die 120 Hz gewöhnt, ist es schwierig, davon wieder loszukommen. Ist Ihnen also die Akkulaufzeit des Surface ein Anliegen, lassen Sie die Finger von der Bildwiederholrate. 60 Hz reicht für fast alle Anwendungen nämlich problemlos aus, und sorgt für deutlich längere Akkulaufzeiten.
Apropos Akku. Hier macht sich der Unterschied zwischen den beiden Surface-Modellen klarer bemerkbar. Die Intel-Version wird mit 15,5 Stunden Laufzeit angegeben. Da das Pro 8 die angegebenen 16 Stunden im damaligen Test erreichen konnte, haben wir keinen Grund zur Annahme, dass dies beim Pro 9 anders sein soll. Das ARM-Modell mit Microsoft-SQ3-Chipsatz soll bis zu 19 Stunden schaffen. In unserem Test ist das (hochgerechnet) tatsächlich machbar. Dazu sei jedoch gesagt: Diese Werte gelten jeweils für leichte Büroarbeiten, praktisch ohne GPU-Einsatz. Sobald an einem Video geschraubt oder sonst komplexere Apps verwendet werden, purzelt der Akku nur so herunter. Das ist nicht nur beim Surface Pro 9 so, sondern bei allen modernen Intel-Geräten.
Die SQ3-Variante verliert ihre Ladung ebenfalls schneller bei starker Belastung. Allerdings ist die Kurve nicht ganz so steil wie beim Intel-Modell, allerdings auch nicht so flach wie bei den neuen Macs mit Apple-Chipsatz. Was die Apple-Chips jedoch so beeindruckend macht, ist nicht die reine Akkulaufzeit, sondern die Akkulaufzeit kombiniert mit dem gleichzeitigen Leistungszuwachs im Vergleich zu den Intel-Modellen. Hier kann Microsoft noch nicht mithalten. Die Leistung des SQ3-Surface ist ordentlich, aber nicht ganz auf dem Level des Intel-Modelles. Grundsätzlich würde wohl mehr Speed drin liegen, allerdings gibt es kaum Software, die mit dem ARM-System wirklich nativ zurechtkommt, weshalb vieles emuliert wird. Dort geht ein gutes Stück Power gleich wieder zum Fenster raus. Der ARM-Prozessor lohnt sich derzeit also hauptsächlich als Akku-Verlängerer mit 5G-Modul.
An der Leistung per se kann man nicht viel herummeckern. Das Surface Pro 9 erledigt unseren Arbeitsalltag ohne Murren. Reguläre Büroarbeiten gehen flüssig und ohne Probleme von der Hand. Nur bei grösseren Belastungen, beispielsweise mit Videosoftware und hochauflösender Footage, kommt das Pro 9 leicht ins Stottern. Bei den i7-Modellen dürfte dies, für einen ordentlichen Aufpreis, besser sein.
Ein besonderes Lob möchten wir an dieser Stelle noch für ein kleines Feature am Rande aussprechen: Das SSD des Surface Pro 9 ist wechselbar. Und zwar nicht etwa mit Spezialwerkzeug, sondern einfach über einen Schacht auf der Rückseite. Einfach aufschrauben, M.2-Riegel entfernen, neuen Riegel einsetzen und loslegen. So etwas hätten wir 2022 wirklich nicht mehr erwartet.
Software
Beim Surface Pro 8 war Windows 11 die klare Schwachstelle des Gerätes. Die neuste Version von Windows ist auch ein Jahr später weit entfernt von ideal. Die teilweise wirklich guten Fortschritte werden von absurden Design-Entscheidungen komplett zunichtegemacht. Das letzte grosse Feature-Update hat in dieser Hinsicht nichts geändert. Gleich geblieben ist auch das breite «Angebot» an Bloatware, die mit Windows 11 ausgeliefert wird. Glücklicherweise ist das meiste davon nicht wirklich vorinstalliert, sondern nur verknüpft, was das Entfernen vereinfacht.
Auch das Surface PRO 9 wird mit Windows 11 HOME verkauft. Fanden wir beim Pro 8 lustig, ist immer noch lustig.