Supermobil, stark und voller KI 20.08.2024, 07:00 Uhr

Notebook Medion SPRCDRGD 14 S1 Elite im Test

Mit dem Medion-Notebook SPRCDRGD 14 S1 Elite hat eines der ersten KI-Notebooks mit Copilot-PC-Taste den Weg ins estcenter gefunden. Der Test verrät die Qualitäten des KI-Laptops.
Das Medion SPRCDRGD 14 S1 Elite: ein echter Dauerläufer
(Quelle: Medion)
Medion lanciert mit dem SPRCHRGD 14 S1 Elite (MD 62636) seine Vorstellung von einem 14-Zoll-Latop, der auf die zukunftsweisenden KI-Funktionalitäten mithilfe der Copilot+PC-Taste (rechts neben der bekannten SPACE-Taste zurückgreift. Und soviel vorweg: Das elegante Modell hinterlässt einen vorzüglichen Eindruck im Testcenter. Aufgrund der Leichtbauweise des Chassis aus Aluminium kommt da Modell auf ein Gewicht von 1,4 Kilogramm. Damit, und vor allem in Hinblick auf unsere gemessene Akkulaufzeit (mehr unter: Ausstattung, Akkulaufzeit und Fazit) läuft es unter unserer Kategorie der Laptop-Ultramobilklasse.
Die Verarbeitung ist top: Display, robustes Scharnier und Notebook-Body sind prima ineinander verarbeitet. Staub- und Schmutzpartikel haben kaum eine Chance, sich einzunisten. Dreh- und Angelpunkt beim Medion-Laptop S1 Elite ist der KI-Chip Snapdragon X von Hersteller Qualcomm. Notebook-Profi Medion verbaut ihn in Version des leistungsfähigen Snapdragon X Elite. Der Snapdragon-X-SoC (System-on-a-Chip-Architektur, Zwölfkernprozessor) besteht gesamthaft aus CPU, GPU und NPU.
Qualcomms Snapdragon X Elite ist im 4 Nanometer-Prozess hergestellt
Quelle: Qualcomm
Im Detail: Bei der CPU kommen High-Performance- und High-Efficiency-Kerne zum Einsatz. Diese ermöglichen eine dynamische Leistungsbereitschaft für Perfomance-Anwendungen und solche, bei denen auch Strom gespart werden kann. Der integrierte Qualcomm Hexagon-KI-Prozessor, die Neural-Processing-Unit (=NPU), soll die Systemsicherheit wie auch Produktivität verbessern, etwa bei der Medienbearbeitung sowie weiteren rechenintensiven Aufgaben. Die KI-Engine arbeitet, je nach genutzter Funktion, meist unabhängig von der Cloud, kann die Daten also lokal verarbeiten. Und drittens: Der Adreno-Grafikprozessor ist für 3D-Anwendungen federführend. Seine Leistungsfähigkeit fällt, im Vergleich zu einem mobilen, integrierten ARC-Grafikchip, wie er derzeit in aktuellen Notebooks mit Intel-CPU verbaut wird, teils deutlich ab.

Die KI-Funktionen des Medion-Notebooks

Medion SPRCDRGD 14 S1 Elite: der «Copilot» steht bereit
Quelle: PCtipp
Wichtig:
Um beim Medion-Notebooks die aktuellen KI-Funktionen von Microsoft benutzen zu können, muss das ARM-basierte Windows-11-Update in der Version 24H2 (oder eben neuer) installiert sein.
Punkto KI-Funktionen legt der Hersteller seinem Modell ein KI-Paket zur Seite, das im Wesentlichen aus diesen Hauptmodulen «Recall», «CoCreator», «Liveuntertitel», «Windows Studioeffekte» und «Superauflösung» besteht:
  • Recall, das ein fotografische Gedächtnis: Das KI-Feature Recall ist so etwas wie ein fotografisches Gedächtnis. In regelmässigen Abständen «schiesst» Windows Momentaufnahmen des Displays, und zwar von den Dingen, die dort gerade passieren. Wichtig: Die Bilder sind ausschliesslich lokal und verschlüsselt auf dem PC hinterlegt, landen also nicht auf dem Microsoft-Server. Diese Momentaufnahmen kann man dann nach Merkmalen/Eigenheiten durchsuchen. Sucht man eine spezielle Mail, tippt man Informationen ein und bekommt sozusagen postwendend diverse Vorschläge geliefert, auf einem Zeitstrahl dargestellt. Recall funktioniert aber auch mit der Bildersuche, Webseiten, Apps oder auch Ordner. Allerdings war die Funktion seitens Microsoft noch nicht freigeschaltet.
  • Cocreator. der Kreativität-König: Mit diesem KI-Tool lassen sich Bilder bis hin zu komplexen Kunstwerken entwerfen. Dabei genügt es grobe Vorgaben per Texteingabe oder als Grobskizze anzufertigen (z.B. per Malprogramm «Paint»). Cocreator interpretiert danach die Eingabe oder Skizze und fertigt davon eine künstlerische Umsetzung an, die selbstverständlich auch nach dem Ergebnis weiter verfeinert werden kann. Der Kunststil kann dabei individuell ausgesucht werden.
  • Liveuntertitel: der Komplettübersetzer: Mit der Funktion Liveuntertitel lassen sich Audio- und Videoinhalte aus 44 Sprachen ins Englische übersetzen, und zwar in Echtzeit. Zwar liessen sich zum Testzeitpunkt nur Untertitel auf Englisch generieren, mit einem der nächsten Systemupdates, soll das feature aber eben auf alle 44 Sprachen ausgeweitet werden.
  • Windows-Studioeffekte für Audio- und Video-Calls: Bei den Studioeffekten handelt es sich um eine Tool-Sammlung für optimierte Videoanruf- und Audioeffekte. Dabei wird die KI der NPU-Einheit verwendet, um Spezialeffekte auf die Gerätekamera (unterstützt derzeit die nach vorn gerichtete Kamera) oder das integrierte Mikrofon anzuwenden. Eine Auswahl solcher KI-Effekte umfassen beispielsweise einen verschwommenen Hintergrund, Sprachfokus, Porträtlicht sowie weitere «Creative»-Filter.
  • Automatische Superauflösung für mehr Speed in Spielen: Die automatische Superauflösung (Auto SR) sind auf Copilot+-PC-Computern mit einem Snapdragon-Prozessor der X-Serie vorbehalten. Bei unterstützten Spielen können Bildfrequenzen erhöht werden, detaillierte Elemente werden beibehalten, und zwar ohne Tempoeinbussen. Auto SR funktioniert, indem die Renderingauflösung des Spiels automatisch verringert wird, um die Framerate zu erhöhen.
Hier gibts das komplette Microsoft-Video (Dauer ca. 1:08h, in englischer Sprache), das die Copilot+PC-Funktion ausführlich erklärt:

Praxis mit Licht und Schatten

Im praktischen Multimediabetrieb funktionierte das Notebooks gut. Installierte Programme (z.B. Office, Zeichenprogramme, Video- und Audiotools) lassen sich schnell und ohne Verzögerung aufrufen. Aber: Trotz ansprechender Werte in synthetischen Benchmark können «echte» Spiele vom Snapdragon-Prozessor im besten Fall nur emuliert werden, oder sind sogar gar nicht ausführbar (z.B. Counterstrike 2, Diabolo IV...). So oder so kostet die Aufbereitung Leistung, und zwar zwischen 15 bis 30 Prozent. Das ist bis dato noch ein Nachteil, der allerdings alle (!) CoPilot+PC-Notebooks beim Spielen trifft. Abhilfe schafft hier, über kurz oder lang, eben nur die Spieleentwicklung respektive Spieleanpassung auf Basis von ARM-Prozessoren.

Ausstattung, Akkulaufzeit und Fazit

Medion SPRCDRGD 14 S1 Elite: massives Scharnier
Quelle: Medion
Zurück zum Medion SPRCHRGD 14 S1 Elite (MD 62636): Das Windows-11-Home-Modell ist mit 32 GB RAM und einer 1024-GB-SSD ausgestattet. Beim Chassis kommt Aluminium zum Einsatz, Bildschirm und Notebook-Body werden mit einem robusten Scharniermechanismus zusammengehalten, das Nachwippen kaum zulässt. Die einzelnen Tasten der hintergrundbeleuchteten Tastatur verfügen zudem über einen exzellenten Druckpunkt. Das Highlight von Medions Copilot+PC-Federklasse (Gewicht: 1,4 kg) ist aber die Akkulaufzeit: Das Modell schafft 12:07 Stunden. Ein absoluter Spitzenwert für ein 14-Zoll-Notebook.
Verbaut sind zwei Lüfter und zwei Heatpipes. Im Betrieb war es sehr leise. Selbst wenn gerechnet wird, fahren die Lüfter recht dezent an, und verstummen sofort wieder, sobald zu Ende gerechnet wurde. Geladen (Mit Schnellladefunktion: 50-Prozent-Ladung in etwa 47 Minuten) wird das SPRCHRGD 14 S1 Elite über den USB-C-4.0-Port. Ausserdem stehen noch zwei USB-A-Schnittstellen sowie ein HDMI-Port zur Verfügung. Als Funkverbindungen sind hingegen Wi-Fi 7 und Bluetooth in Version 5.4 vorhanden.
Medion SPRCDRGD 14 S1 Elite: Schieberegler für die Webcam
Quelle: Medion

Starkes Display: Nochmals zum Display, bei dem der Notebookspezialist seine Stärken ausspielt: Die 14 Zoll grosse reflexionsarme Anzeige löst mit 2880 × 1800 Bildpunkten (16:10) bei 120 Hz auf. Vermessen wurde das helle IPS-Panel mit 395 nits (das Äquivalent zu Candela pro Quadratmeter), also fast am Maximum. Die Blickwinkelunabhängigkeit liegt bei starken 170°/165° Grad (horizontal/vertikal). Auch schön: Die verbaute Webcam kann mit einem Schieberegler abgedeckt werden («Privacy-Mode-Switch»). Ausserdem ist eine biometrische Anmeldung mit Windows Hello unter Windows 11 via Fingerabdrucksensor vorhanden.
Fazit: Preiswert, prima ausgestattet und hochwertig verarbeitet: Medions SPRCD RGD 14 S1 Elite ist ein starkes Multimedia-Notebook, sicherlich aber (bis jetzt) kein Gaming-Laptop!  Muss es aber auch nicht. Der Dauerläufer hat auch so viel Gutes unter seiner mobilen Haube zu bieten, und ist damit zu Recht unser Kauftipp bei den brandneuen Copilot+PC-Notebooks.

Testergebnis

Verarbeitung, Display, KI-Funktionen, Akkulaufzeit, Tastaturqualität, Gesamtleistung
(Derzeitige) Spieletauglichkeit

Details:  Multimedia-Notebook, 14 Zoll, 2880 x 1800 (120 Hz, 16:10), 400 nits, Snapdragon X Elite X1E-78-100, 32 GB RAM, 1 TB SSD, hintergrundbeleuchtete Tastatur, HDMI, WiFi 7, Bluetooth, 2 x USB 3, USB-C 4, CoPilot + PC (AI-Paket), 1,65 kg, Windows 11 Home, 2 Jahre Bring In

Preis:  Fr. 1239.-

Infos: 


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