Test: MacBook Pro 13 Zoll (2022)
MacBook Pro vs. MacBook Air
Tempo. Das MacBook Air bietet exakt denselben M2, wie das MacBook Pro. Wenn es einen Unterschied beim Tempo gibt, dann macht sich das nur unter Dauerlast bemerkbar. Denn das MacBook Pro ist mit einer aktiven Kühlung (lies: einem Lüfter) ausgestattet, damit der M2 auch bei längerer Auslastung nicht gedrosselt werden muss, etwa beim Export von umfangreichen Videoprojekten. Doch obwohl der Lüfter bei normalen Arbeiten nie zu hören ist, verspricht das lüfterlose Design des MacBook Air natürlich, dass zu keiner Zeit etwas zu hören ist.
MagSafe. Das MacBook Air lässt sich über Thunderbolt laden, bietet aber gleichzeitig den allseits beliebten MagSafe-Ladestecker. Er löst sich unter Zug sofort, statt das Gerät in den Abgrund zu reissen. Er wirkt also gegen spielende Kinder, Haustiere und die eigene Ungeschicklichkeit. Und so ganz nebenbei bleiben beide Thunderbolt-Anschlüsse frei, wenn das Gerät geladen wird.
Hat schon so manches MacBook gerettet: der MagSafe-Anschluss, hier am neuen MacBook Air
Quelle: NMGZ
Design. Das MacBook Air kommt in einem neuen, sehr gediegenen Design daher. Das Design des MacBook Pro ist zwar ohne Tadel; aber wenn Ihnen der Sinn nach etwas Unverbrauchtem steht, gilt das neue Gewand als Pluspunkt.
Keine Touch Bar. Das lassen wir an dieser Stelle einfach so stehen.
Fast Charging. Das MacBook Air unterstützt als erstes Apple-Notebook «Fast Charge», mit dem sich die Batterie laut Apple innerhalb von 30 Minuten auf bis zu 50 Prozent aufladen lässt. Dazu braucht es jedoch das optionale 67-Watt-Netzteil, das für 65 Franken zu haben ist.
Webcam. Das MacBook Pro bietet eine popelige 720p-Kamera, gegenüber der 1080p-Kamera im MacBook Air.
Gewicht. Das MacBook Pro wiegt 1,4 Kilogramm, das MacBook Air 160 Gramm weniger.
Die Luft um das MacBook Pro ist also sehr dünn. Punkten kann das Pro-Modell mit der aktiven Kühlung und einer etwas besseren Laufzeit, wobei voraussichtlich auch das MacBook Air problemlos durch den Tag führen wird.
Hier eine direkte Gegenüberstellung. Verglichen werden zwei Standard-Konfigurationen mit jeweils 8 GB RAM und 512 GB SSD:
Das MacBook Pro ist in der Defensive
Quelle: NMGZ
Mögliche Beweggründe
Natürlich würde sich Apple nie zu den Motiven äussern, die zu einer so schrägen Modellpolitik führen. Doch vermutlich sind die üblichen Verdächtigen schuld daran: Probleme mit der Lieferkette, eine Pandemie aus und in China, Chip-Mangel usw.. Das MacBook Pro wurde zwar innerlich aufgerüstet; aber es kann auf bestehenden, bewährten Produktionsstrassen hergestellt werden. Und in irgendeiner Kiste lagerten garantiert noch ein paar Hunderttausend Touch Bars, die sonst nur schlecht geworden wären.
Darauf deuten auch die Lieferzeiten hin. Das MacBook Pro in der Standard-Ausführung hat jetzt, sechs Tage nach Bestellfreigabe, eine Lieferzeit von ungefähr einer Woche. Doch sobald an der Konfiguration geschraubt wird, steigt die Lieferzeit auf zwei bis drei Wochen. Das ist allerdings immer noch wenig im Vergleich zu anderen Mac-Modellen, die bis zu drei Monate lang auf sich warten lassen.