Final Cut Pro auf dem iPad: ein fast perfekter Erstling
Daten von Hüben nach Drüben
FCP holt sich das Rohmaterial wahlweise aus der Dateien- oder Fotos-App. Dateien richtet sich eher an die Profis, die ihre Clips aus den unterschiedlichsten Kameras verwalten möchten. Die Clips aus der Fotos-App wiederum erfreuen den Filmer, der vorzugsweise mit dem iPhone als Camcorder unterwegs ist. Projekte lassen sich in HDR (HLG) bearbeiten, wobei Apple eine maximale Auflösung von 4096 × 4096 Pixeln bei 60 fps angibt.
iMovie-Projekte unter iPadOS werden direkt importiert. Ausserdem sollen sich Projekte vom iPad direkt an die Desktop-Version weiterreichen lassen – aber nicht umgekehrt. Das ist wohl dem Umstand geschuldet, dass die mobile Version nicht den kompletten Funktionsumfang Mac-Version abdeckt. Für den Transfer zum Mac benötigt die Desktop-Version ausserdem ein Update: Das sollte unterdessen veröffentlicht sein, lag uns aber beim Schreiben dieser Zeilen noch nicht vor.
Auf der Export-Seite haben wir jene Formate, die heute den Ton angeben: Apple ProRes, HEVC (H.265) und das nicht mehr ganz taufrische H.264.
Multicam
Herrlich einfach funktioniert auch die «Multicam». Für Einsteiger: Bis zu vier Kameras zeichnen dieselbe Szene auf. Anschliessend werden die Filme zu einem Multicam-Clip vereint, indem sie einfach in FCP auf vier Felder verteilt werden. FCP erledigt die punktgenaue Synchronisierung automatisch aufgrund der Audiospur. So getan, wird zwischen den Kameras gewechselt, indem in der Zeitlinie einfach an der gewünschten Stelle auf eine andere Sichtweise umgeschaltet wird.
Ein typisches Beispiel, aus dem prallen Leben gegriffen: Ein iPhone filmt das frisch vermählte Paar im Restaurant, ein Android-Gerät zeichnet die Rede des Trauzeugen auf und eine klassische Systemkamera hält die Reaktionen des Publikums fest. Natürlich werden bei diesem Szenario auch Unterschiede bei der Filmqualität zu sehen sein – aber diese gediegene Schnitttechnik an sich wird mit FCP zum Klacks.