Forschung
07.06.2018, 06:57 Uhr
Microsoft versenkt Rechenzentrum vor schottischer Küste
Microsoft hat ein Rechenzentrum vor der Küste Schottlands im Meer gesenkt. Ziel ist es, dass das Data Center energieautark operieren kann.
Der Softwarekonzern Microsoft hat vor den schottischen Orkney-Inseln ein Rechenzentrum im Meer versenkt. Das Unternehmen wolle mit diesem Versuchsprojekt die Entwicklung von energieautarken Unterwasser-Rechenzentren vorantreiben, teilte Microsoft UK am Mittwoch mit.
Das etwa containergrosse Datenzentrum auf dem Meeresgrund ist ein Prototyp. Microsoft zufolge kann der etwa zwölf Meter lange weisse Zylinder voller Computer bis zu fünf Jahre lang ohne Wartung Daten speichern und verarbeiten. Sollte allerdings in dieser Zeit etwas kaputtgehen, ist eine Reparatur nicht möglich, wie der Sender BBC erklärte. Das kalte Meerwasser vor den Inseln im Norden Schottlands kühlt das Datenzentrum, dadurch verbrauche es nur wenig Energie, so das Unternehmen.
Die benötigte Energie kommt per Unterseekabel demnach von regionalen erneuerbaren Energiequellen. Genutzt werden Gezeitenturbinen des European Marine Energy Centre, zudem Wind und Solarzellen. Der Datenverkehr erfolgt ebenfalls über dieses Kabel. Das Datenzentrum beherbergt 864 Server von Microsoft und hat eine Kapazität von 27,6 Petabyte - nach Angaben von Microsoft genug Platz, um etwa 5 Millionen Filme zu speichern.
Orkney ist ein Zentrum für die Forschung an erneuerbaren Energiequellen.