iPad
05.02.2010, 09:38 Uhr
Geeignet fürs Business?
Apples iPad ist ein Hingucker, allerdings keinesfalls unumstritten. Wie steht es mit der Business-Tauglichkeit des Geräts: Eignet sich der Tablet-Rechner für den Unternehmenseinsatz?
Hans-Christian Dirscherl ist Redaktor bei unserer deutschen Schwesterzeitschrift «PC-Welt»
Das Apple iPad startet mit dem gleichen Handicap wie das iPhone: Es besitzt keine besonderen Funktionen, die es für den Einsatz im Business-Umfeld und für die Einbindung in die IT-Infrastruktur von Unternehmen empfehlen. Beim iPhone hat Apple diesbezüglich nachgelegt und unter anderem Support für Microsoft Exchange Activesync bereitgestellt. Auch Business-Apps gibt es mittlerweile zur Genüge. Doch wie steht es diesbezüglich mit dem iPad?
Die Kollegen unserer US-Schwesterpublikation «Infoworld» haben sich mit dieser Frage auseinandergesetzt und sind zu einem klaren Fazit gekommen: Das Apple iPad ist vollkommen untauglich für den Unternehmenseinsatz - zumindest derzeit.
Natürlich kann Apple das iPad um Business-Funktionen genauso nachrüsten wie es das beim iPhone tat - der Support für Exchange ActiveSync lässt grüssen. Und natürlich stehen die Business-Apps des iPhones auch für das Apple iPad zur Verfügung. Doch wenn man vom derzeitigen Funktionsumfang des iPad ausgeht, dann sind die Mängel für den professionellen Einsatz unübersehbar. Beispielsweise das viel kritisierte fehlende Multitasking. Das stört schon den normalen Consumer, wenn er abends surfen und gleichzeitig skypen möchte. Doch für den auf grösstmögliche Effizienz getrimmten Business-Einsatz ist Multitasking unverzichtbar.
App-Verwaltung, Group Policy und Exchange ActiveSync
Für die Installation von Apps gibt es keine zentrale Steuermöglichkeit durch Administratoren. Jeder Anwender kann auf seinem iPad die Apps installieren, die er möchte. Für den Unternehmenseinsatz wäre aber eine einheitliche Group Policy mit zentralen Managementtools unverzichtbar. Selbst wenn Apples iPhone Configuration Utility und das iTunes-basierte App-Management mit dem iPad tadellos zusammenarbeiten sollten, kann man damit nicht mehr als ein paar Dutzend Anwender verwalten.
Für die Installation von Apps gibt es keine zentrale Steuermöglichkeit durch Administratoren. Jeder Anwender kann auf seinem iPad die Apps installieren, die er möchte. Für den Unternehmenseinsatz wäre aber eine einheitliche Group Policy mit zentralen Managementtools unverzichtbar. Selbst wenn Apples iPhone Configuration Utility und das iTunes-basierte App-Management mit dem iPad tadellos zusammenarbeiten sollten, kann man damit nicht mehr als ein paar Dutzend Anwender verwalten.
Im Unternehmenseinsatz ist Microsoft Exchange oft der zentrale Mailserver und Exchange ActiveSync die Schnittstelle zum Datenabgleich zwischen den Mails auf dem Mailserver sowie mobilen Empfangsgeräten wie Smartphones. Apple hat beim iPhone mittlerweile Support für Exchange ActiveSync bereitgestellt, doch wie steht es damit beim iPad? In den technischen Spezifikationen findet man hierzu nichts und Apple beantwortete hierzu bis heute keine Anfragen von Journalisten. Immerhin: Citrix will einen iPad-Client bereit stellen. Der technisch auf der Citrix Receiver iPhone App basiert. Damit soll man dann vom iPad aus, der quasi als Thin Client fungiert, sogar auf Windows 7-Systeme zugreifen können. Zugleich könnte man damit auch das fehlende Multitasking etwas kompensieren, indem der Anwender eben mehrere Anwendungen im Citrix-Client nutzt.
Hans-Christian Dirscherl