Neue Ära im 3D-Druck eingeläutet

Die Herstellung von alltäglichen Gegenständen wie Spielzeug, Geschirr oder Kleiderhaken mit Hilfe von 3D-Druckern ist bereits Realität. Doch auch spezialisierte Unternehmen in der Medizinaltechnik oder in der Automobilindustrie haben erkannt, welche Möglichkeiten und Chancen 3D-Drucker bieten. Das Potenzial dieser Technologie ist jedoch noch lange nicht ausgeschöpft. Insbesondere individuelle Teile oder kleine Serien an Bauteilen können mit Hilfe von 3D-Druckern sehr günstig und flexibel produziert werden. So wird zum Beispiel ein Ersatzteil für eine Maschine zukünftig nicht mehr beim Hersteller bestellt, sondern gleich in der passenden Form vor Ort ausgedruckt. Schnellere Ergebnisse und hohe Genauigkeit Voraussetzung für den Einsatz in der Produktion ist allerdings ein 3D-Drucker, der verschiedene Materialien verarbeiten kann und gleichzeitig ein robustes Produkt herstellt – ohne dafür zu viel Zeit in Anspruch zu nehmen. Aus diesem Grund hat HP die Multi Jet-Fusion-Technologie entwickelt. Ein großer Vorteil dieser Entwicklung: Die Düsentechnologie hat sich merklich verbessert. Bei einem herkömmlichen 3D-Drucker fährt noch eine Düse hin und her und trägt das Material Schicht für Schicht auf, bis am Ende das Produkt fertiggestellt ist. Die Düse, die sich über die Fläche bewegt, erinnert dabei an die alten Tintenstrahldrucker. Das moderne Gerät von HP hingegen ist nicht auf nur eine Düse angewiesen, sondern arbeitet mit zwei Druckdüsen. Dadurch werden die Objekte auch viel schneller produziert – ein entscheidender Faktor in der industriellen Produktion. Das Gerät erreicht im Vergleich zu den heutigen Modellen auf diese Weise in etwa die zehnfache Produktionsgeschwindigkeit. Durch die Kombination mehrerer flüssiger Materialien garantieren die neuen Geräte von HP zudem höchste Genauigkeit und Präzision bei der Herstellung der Druckobjekte.  Verschiedene Materialien für zahlreiche AnwendungenHP setzt bei der Multi Jet Fusion-Technologie auf die Kombination diverser chemisch wirksamer Stoffe. Die neuen Material-Komponenten sorgen dabei nicht nur für noch schönere und robustere Ergebnisse, sondern sind auch in ihren mechanischen (Härte, Flexibilität, Elastiziät), thermischen (Hitze- oder Kältebeständigkeit) und elektrischen Eigenschaften beeinflussbar. In Zukunft wird HP weiter in die Forschung neuer Materialien für 3D-Drucker investieren. Auch Partner sollen die Möglichkeit erhalten, bei Materialentwicklungen mitzuwirken.  Als nächster Schritt in der Multi Jet Fusion-Entwicklung hat HP ausserdem die Einführung von Farb-3D-Druck geplant, was die Anwendungsmöglichkeiten noch einmal markant erweitern wird. In der Schweiz werden die ersten Geräte voraussichtlich im Jahr 2016 auf den Markt kommen.