20.11.2012, 10:10 Uhr

Roboter-Arme ermöglichen schonende Operationen

Neuartige Roboter-Arme ermöglichen es Chirurgen, Eingriffe schonender zu gestalten. Waren für Operationen im Bauchraum früher in der Regel mehrere Einschnitte vonnöten, kommen neuartige Systeme mit einem kleinen Schnitt aus.
Dank Roboterhilfe werden Operationen künftig weniger einschneidend sein
Die Roboter-Arme und die Kamera werden dabei durch dieselbe Öffnung in den Bauchraum eingeführt. Ein solches System befindet sich bereits auf dem Markt, weitere sind noch in der Entwicklungsphase. Ärzte erhoffen sich von der neuen Technik ein rascheres Verheilen der Wunden. In Zukunft sollen die Einschnitte ins Gewebe noch kleiner werden, wie die New York Times berichtet.

Teures Equipment

«Die Technologie wird beispielsweise in Innsbruck schon einige Zeit verwendet», bestätigt eine Expertin. In den USA ist die Technik derzeit lediglich für Gallenblasen-Operationen zugelassen. Dabei wird ein 2,5 Zentimeter langer Schnitt in die Bauchdecke gemacht, durch die Roboter-Werkzeuge und die Kamea eingeführt werden. «So muss nur eine Wunde heilen, anstatt drei», sagt Chirurg Michael Hsieh gegenüber der New York Times. Ob die minimalinvasive Methode tatsächlich Vorteile bringt, muss allerdings erst noch in Langzeitstudien bestätigt werden. Der Einschnitt erfolgt normalerweise im Bauchnabel. «So gibt es wenig bis gar keine Narbenbildung», so Hsieh. Das derzeit erhältliche System ist ein Zusatzpaket für den «da Vinci Si»-Operationsroboter, der zwischen 1,3 und 2,2 Millionen Dollar kostet. Eine Aufrüstung für die neue Ein-Schnitt-Technik soll rund 60.000 Dollar kosten, je nach vorhandener Ausstattung. Die Werkzeuge an den Roboterarmen sind austauschbar. Somit ist das System flexibel einsetzbar. In Zukunft soll die Technik auch für andere Operationen eingesetzt werden.

Weiterentwicklung in Arbeit

Zukünftige Systeme sollen noch schonendere Eingriffe ermöglichen. Ein Gerät, das von Wissenschaftlern der Vanderbilt University und der Columbia University entwickelt wurde, benötigt lediglich einen einzelnen Schnitt von 15 Millimetern Länge. Die Instrumente werden in gefalteter Form in den Körper eingeführt. Erst in der Bauchhöhle werden zwei Arme und eine Kamera ausgefahren. Von solchen technischen Neuerungen erwarten sich Chirurgen große Fortschritte für die Patienten. «Vielleicht kommen wir irgendwann zu dem Punkt, an dem wir narbenlose Operationen ambulant durchführen können», so Hsieh. (www.pressetext.com)



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