Richtig im Bild - Computerworld-Monitortest
Die Monitore im Test
Wichtigstes Testkriterium bei einem Monitor ist die Bildqualität. Dabei testet Computerworld die Qualität der Farbraumabdeckung, das Kontrastverhalten, die Helligkeit und die Blickwinkelstabilität. Ausserdem muss sich jeder Monitor in unseren praxisorientierten Bilder- und Videotests beweisen. Hier prüfen wir, wie das Ausgabegerät mit flinken Kameraschwenks oder sehr schnellen Bildwechseln zurechtkommt.
Gerade wenn Anwender mehr oder weniger den ganzen Arbeitstag vor dem Bildschirm verbringen, muss eine gute Ergonomie sichergestellt sein. Natürlich bewerten wir hier auch ein flimmerfreies Display respektive den integrierten Blaufilter des Monitors, der die Augen des Nutzers schont.
Punkto Ausstattung sollte das Gerät über hinreichend viele Videoschnittstellen der neuesten Genration verfügen. Hat der Bildschirm zudem Lautsprecher, bewerten wir auch deren Soundqualität. Ferner gehört ein durchdachtes OSD-Menü (On Screen Display = Konfigurationsmenü) zur Visitenkarte eines guten Monitors. Es sollte einfach mittels leicht zugänglicher Buttons (oder Fernbedienung) erreichbar und ohne grosses Studium der Anleitung zu bedienen sein.
Die Testresultate und Noten der sechs Testkandidaten finden Sie alle in der Tabelle im letzten Teil. Den Testsieger und Preistipp besprechen wir in separaten Boxen.
AOC U27B3AF
AOC empfiehlt seinen 27-Zoll-Monitor für die Foto- und Videobearbeitung, Grafikanwendungen sowie weitere klassische Office-Tätigkeiten. Das matte IPS-Panel bietet eine Blickwinkelunabhängigkeit von 165 Grad (horizontal/vertikal), der Kontrast liegt bei gemessenen 941:1 (Herstellerangabe 1000:1). Noch besser: Mit einer Helligkeit von gemessenen 341 Candela pro Quadratmeter liegt der Bildschirm auf Tuchfühlung mit den vom Hersteller spezifizierten Wert von 350. Trotz des günstigen Strassenpreises von Fr. 225.70 liefert das 4K-Display punkto Bildqualität ordentlich ab: Die Adobe-RGB-Farbraumabdeckung liegt bei 93,1 Prozent. Unsere Videotests absolviert das Modell noch zufriedenstellend. Bilder respektive Videos werden mit 60 Hz auf dem Bildschirm dargestellt. Probleme gibts immer dann, wenn schnelle Videosequenzen dargestellt werden müssen.
Für die Soundwiedergabe spendiert AOC seinem Modell ordentliche Lautsprecher. Wer richtig guten Sound will, sollte aber nach einer separaten, höherwertigen Lautsprecherlösung Ausschau halten. Das Display lässt sich kippen und um insgesamt elf Zentimeter in seiner Höhe verstellen.
Fazit: AOCs U27B3AF ist ein günstiger Einstiegsbildschirm mit 4K-Auflösung für Heimanwender bis hin zu kleinen Abteilungen in Unternehmen.
Eizo Flexscan EV3240X
Der FlexScan EV3240x wendet sich vornehmlich ans gehobene Heimbüro oder Geschäftsanwender. Prunkstück ist sein mattes und nahezu rahmenloses IPS-Panel. Die Blickwinkelunabhängigkeit liegt bei 175 Grad (horizontal/vertikal) – das ist fast ideal.
Im Computerworld-Testcenter schafft das IPS-Panel eine maximale Helligkeit von 331 Candela pro Quadratmeter, das ist beinahe der vom Hersteller angegebene Wert von 350.
Weiterer Pluspunkt ist die herausragende Ergonomie: Der FlexScan EV3240X ist nicht nur neig- und drehbar, er lässt sich auch um maximal 19,5 Zentimeter nach oben schieben. Das funktioniert flüssig und ohne viel Druck auszuüben – mit nur einer Hand. Selbst eine Pivot-Funktion hat der japanische Monitorspezialist integriert.
Für das augenschonende Bild ist die «Flicker free»-Hintergrund-LED-Technologie mit von der Partie. Sie sorgt für eine flimmerfreie Bildanzeige. Die integrierte «Paper Modus»-Funktion optimiert zudem den Rotlichtanteil, reduziert aber gleichermassen den Blaulichtanteil des Monitors, was die Augen bei längerem Arbeiten schont.
Eizo stattet den Monitor zudem mit einem KVM-Switch aus. Sind beispielsweise im Heimbüro sowohl Privat-PC als auch Firmenrechner an den Monitor angeschlossen, können beide mit einer einzigen Tastatur und Maus bedient werden. Weiteres Highlight ist eine fünfjährige Garantie.
Fazit: Eizos FlexScan EV3240X ist ein Business-Profi, der ein Spitzenbild zaubert, hervorragend ausgestattet ist und punkto Ergonomie überzeugt. Das überzeugende Gesamtpaket kostet allerdings Fr. 1120.90.
Testsieger: Samsung Odyssey G8
Darfs eine bisschen mehr Gaming oder Entertainment sein? Dann ist Samsungs brandneuer Odyssey G8 die optimale Wahl für Sie. Warum? Weil der Hersteller seinem PC-Monitor viele spannende Ausstattungsmerkmale und Features für den flotten Spielbetrieb einverleibt hat. Das beginnt mit dem nahezu matten OLED-Display, das in der Praxis nervige Reflexionen reduziert, aber dennoch für eine hohe Farbgenauigkeit, einen herausragenden Kontrast und eine Top-Bildschärfe sorgt.
Es geht weiter mit dem verbauten NQ8-AI-Gen3-Prozessor, der mithilfe seiner KI-Algorithmen (künstliche Intelligenz) fortwährend das Bild analysiert und optimiert.
Die Bildwiederholrate des Panels liegt bei spielerfreundlichen 240 Hz, die Reaktionszeit fällt mit 0,3 Millisekunden ultrakurz aus. Richtig schnell gehts auch beim Aufbau des Geräts zu: Der Monitor wird (ohne eine einzige Schraube festdrehen zu müssen) mit seinem Sockel, dem Monitorhals und Panel per Klickvorrichtung verbunden, danach aus der Verpackung gehoben und fixfertig aufgestellt. Dass es sich beim G8 um einen «besonderen» Monitor handelt, zeigt sich bei der Installation. Hier wird der Anwender – analog zu Samsung-TVs – durch ein Einrichtungsmenü geführt. Zudem kann man wählen, ob die Installation mit der beigelegten Fernbedienung, dem Samsung-Handy oder via Maus und Tastatur durchgeführt wird.
Der G8 lässt sich entweder als «smarter» Monitor mit vollem App-Zugriff (z. B. auf Youtube, Amazon Prime, Netflix, Disney+ etc.) und Tizen als Betriebssystem benutzen oder als klassischer PC-Monitor, der via DisplayPort oder HDMI mit einem Computer verbunden ist.
Bei unseren Bildqualitätstests zeigt sich das Modell fast nur von seiner Sahneseite: Schnelle Bildwechsel und Kameraschwenks bereiten dem Monitor keinerlei Probleme. Der Kontrast ist atemberaubend, Farben sind satt, ohne zu überzeichnen. Die Blickwinkelunabhängigkeit liegt bei hervorragenden 170 Grad (horizontal/vertikal). Die Helligkeit gibt Samsung mit 250 Candela pro Quadratmeter an. Wir haben 228 gemessen. Unterm Strich kann das OLED-Modell aber mit den IPS- und VA-Varianten im Testfeld nicht ganz mithalten. Der G8 braucht etwas dunklere Lichtverhältnisse, um zu brillieren.
Fazit: Samsungs Odyssey G8 ist ein Monitor der Extraklasse und damit unser Testsieger. Das prima ausgestattete Display ist vor allem für Gamer und Multimedianutzer gemacht, die auf ein Spitzenbild setzen. Zudem bietet es viele smarte Funktionen. Der Preis liegt bei 1189 Franken.