Physik von Schneebrett-Lawinen ähnelt Erdbeben

Snowboarder-Film analysiert 

Die neue Entdeckung gelang, als die Forscher am Computer viel grössere Schneebretter modellierten mit einer Grösse um die hundert Meter. Ein glücklicher Zufall ermöglichte dann die Validierung des Computer-Modells durch die Auswertung der Videoaufnahme eines Schneebrettabgangs mit der neuesten Bildanalysetechnik. 
Zu Gute kam den Wissenschaftlern, dass die Aufnahme von hoher Qualität war, da sie bei Dreharbeiten für einen Snowboard-Film entstand. Der gefilmte Profi-Snowboarder war Mathieu Schaer, ein ehemaliger Student der Umweltingenieurwissenschaften der EPFL. Er entkam dem Schneebrett und liess das Video den Lawinenforschern zukommen. 
Später bestätigten vier echte Lawinen den neu entdeckten Übergang vom Anticrack-Modus zum Supershear-Ausbreitungsmodus. Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse entwickelt das SLF nun in Davos eine Versuchsanordnung in grösserem Massstab, um den Ablauf noch besser zu verstehen. 
Die Lawinenforscher erwarten, dass weitere Ergebnisse zu einfacheren numerischen Modellen führen werden. Die Rechenzeiten für die Lawinenmodellierung sollen sich damit «drastisch von mehreren Tagen auf wenige Minuten» reduzieren. Mit dem neuen Modell soll etwa die Grösse potentieller Lawinen abgeschätzt werden können, ein entscheidender Parameter für die Risikovorhersage.



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